Die Anfangsphase der beruflichen Laufbahn ist aufregend. Um dich erfolgreich zu positionieren, ist die Integration von Praktika, Volontariaten oder Traineestellen in den Lebenslauf eine effektive Möglichkeit. Diese machen aber nicht nur einen guten Eindruck bei der Bewerbung. Vielen Unentschlossenen dienen sie als Einblick in verschiedene Branchen und helfen bei der beruflichen Orientierung.

Ob Schülerpraktikum, Praxissemester oder freiwilliges Praktikum in den Semesterferien – sie alle bieten Lernmöglichkeiten und dienen als Startpunkt für den Aufbau beruflicher Erfahrung, Schlüsselkompetenzen und die Entwicklung wertvoller Netzwerke. Durch eine geschickte Einbindung in den Lebenslauf eröffnen sich dir zahlreiche Chancen für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben.

Das Praktikum als Berufsorientierung

Schulen und Universitäten vermitteln theoretisches Wissen. Dabei hat wohl jeder Schüler seine Stärken und Schwächen, seine Lieblingsfächer oder eine Neigung zu Naturwissenschaften, Sprachen oder eher zu den künstlerischen und geisteswissenschaftlichen Fächern. Das reicht aber oft nicht als Grundlage, um sich für den passenden Beruf zu entscheiden. Selbst Studenten können nach einigen Semestern oft noch nicht genau sagen, in welchem Bereich ihres Fachgebiets oder welcher verwandten Tätigkeit sie nach ihrem Abschluss arbeiten wollen. Was da hilft, sind konkrete Eindrücke von Betrieben und deren Arbeitswelt.

Im Rahmen von Schulpraktika, Zukunftstagen oder Teilzeitjobs können junge Menschen bereits vor dem Eintritt ins Berufsleben wertvolle Erfahrungen sammeln und die positiven als auch negativen Seiten der jeweiligen Stelle gegeneinander abwägen.

Sprungbrett Praktikum

Ob du nun auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz bist oder schon im Studium ein Unternehmen für deinen beruflichen Einstieg ins Auge gefasst hast – ein Praktikum kann dir helfen, deine Chancen zu steigern. Du kannst deinen zukünftigen Arbeitgeber näher kennenlernen und umgekehrt genauso. Dadurch bekommst du die Möglichkeit, deine Fähigkeiten ganz praktisch zu beweisen und zu zeigen, dass du dich perfekt im Team einfügst.

Was gehört in den Lebenslauf

Wie und ob man Praktika im Lebenslauf erwähnt, ist sehr kontextabhängig. Allen voran sollte das Praktikum für die jeweilige Stelle relevant sein. Wenn du dich beispielsweise um eine Stelle als medizinische Fachangestellte in einer Arztpraxis bewirbst, werden Erfahrungen aus der Gastronomie dir dabei kaum von Nutzen sein. Wenn du jedoch bereits während deiner Schulzeit mehrere Wochen lang Ärzte und Pflegekräfte im Krankenhaus begleitet hast, wird sich dies mit Sicherheit positiv auswirken.

In Ausnahmefällen können dir auch branchenfremde Erfahrung helfen. Das ist der Fall, wenn du nur wenige andere berufliche Stationen vorweisen kannst. Vor allem gilt das bei der Ausbildungssuche kurz vor oder nach dem Schulabschluss. Allgemeine Soft Skills wie Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit oder Organisationsvermögen gelten generell zwar als zu banal für eine aktive Erwähnung in der Bewerbung. Dennoch sind diese grundlegenden Eigenschaften für die Arbeitsfähigkeit jeder Abteilung zwingend notwendig. Mit einem guten Arbeitszeugnis aus deinem Praktikum kannst du in diesen Punkten glänzen.

Mit der Zeit sinkt die Relevanz deiner Praktika aber auch. Bei der Bewerbung auf deinen zweiten oder dritten Vollzeitjob ein altes Schülerpraktikum zu erwähnen, wirkt bestenfalls wie ein verzweifelter Lückenfüller. Die Arbeitserfahrung, die du bis dahin gesammelt hast, ist deutlich interessanter und reicht vollkommen aus.

Die Angabe von Praktika im Lebenslauf

Praktikumsstellen gibst du im Lebenslauf ähnlich an, wie andere berufliche Stationen. Wichtig sind Datumsangabe, Firma und Abteilung. Letztere ersetzt die Berufsbezeichnung, die sonst Auskunft über deinen Fachbereich geben würde. Ähnlich wie bei anderen Anstellungen ist es wichtig, präzise die Hauptaufgaben zu benennen, um zu verdeutlichen, dass deine Tätigkeiten über das bloße Kaffeekochen oder Kopieren hinausgingen.

So könnte das dann beispielsweise aussehen:

02/2019 – 04/2019: 8-wöchiges Praktikum in der Marketing Abteilung
Mustermann GmbH in Hamburg

  • Unterstützung bei der Produktfotografie:
    Durchführung und Nachbearbeitung
  • Social-Media-Marketing:
    Recherche zu Marketing Trends
    Ausarbeitung und Umsetzung einer Kampagne auf Instagram

Falls du noch nicht allzu viel Erfahrung mit dem Formulieren von Tätigkeitsbeschreibungen hast, kannst du dir für Inspiration Beispiele aus dem Internet anschauen und wenn du deinen Lebenslauf online erstellst, werden dir meist sogar alle Felder mit Erklärungen vorgegeben.

Nachteile des Praktikums

Trotz all der spannenden neuen Erfahrungen, die du durch Praktika hinzugewinnst, musst du einige Kehrseiten bedenken. Die erste ist natürlich das Problem mit dem Lebensunterhalt. Jeder von uns braucht Essen und ein Dach über dem Kopf. Wenn man nicht mehr zur Schule geht oder studiert, kommen auch noch weitere Kostenpunkte wie Versicherungen dazu. Einige Wochen oder gar Monate kein Einkommen zu haben, ist für viele nur machbar, wenn sie beispielsweise noch bei den Eltern wohnen.

Zudem sind Praktika nicht das Ziel deiner Reise, sondern nur eine Orientierungshilfe auf dem Weg dorthin. Wenn du bereits mit deiner beruflichen oder akademischen Ausbildung fertig bist, musst du abwägen, ob du dich nicht genauso gut für eine Festanstellung bewerben könntest.