Einige Apps motivieren uns zu mehr Bewegung. Wie funktioniert das? (Foto: Goran Bogicevic/Shutterstock.com) Einige Apps motivieren uns zu mehr Bewegung. Wie funktioniert das? (Foto: Goran Bogicevic/Shutterstock.com)
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Wie motivieren Games zu mehr Bewegung?

Wie kann man Menschen durch Spiele-Apps zu einem gesünderen Lifestyle motivieren? Wissenschaftler der Queensland University of Technology (QUT) in Brisbane haben sich mit dieser Frage beschäftigt. Ein Ergebnis: Obwohl es viele Apps gibt, die dieses Ziel verfolgen, bringen nicht alle den gewünschten Erfolg.
 


Denke an ein Spiel, das du gern spielst. Irgendein Spiel. Nun stell dir vor, dein Chef sagt, du müsstest dieses Spiel jeden Tag eine Stunde lang spielen. Würdest du es immer noch als Spaß empfinden? Laut dem QUT-Doktoranden Robert Mitchell kann es viel Potenzial haben, gesundheitliche Botschaften in Spiele umzusetzen, insbesondere Apps, aber diese "Gamification der Gesundheit" kann auch schnell ihren Reiz verlieren.

Ironischerweise war eines der erfolgreichsten Smartphone-Spiele, das Menschen in den letzten Jahren tatsächlich in Bewegung gebracht hat, "Pokémon GO", das nicht einmal mit der Bevölkerungsgesundheit im Sinn entwickelt wurde. "Es hat funktioniert, weil es Spaß gemacht hat", sagt Mitchell, der Keynote Speaker an dem Australasian Symposium on Health Communication, Advertising and Marketing 2018 an der QUT am 25. September 2018 war.
 


"Tatsächlich könnte das Fehlen eines offensichtlichen Gesundheitsmotivs genau das sein, was 'Pokémon GO' so effektiv in der Förderung von Bewegung in dem Teil der Bevölkerung, der geringer aktiv ist, macht." Der Trick sei also, eine Botschaft zu vermitteln, ohne so rüberzukommen, als dass man eine Botschaft habe.

"Eine Grundmethode der Gamification ist es, ein Punktesystem zu jeder Aufgabe hinzuzufügen. Es ist ein bisschen so, wie wenn Eltern versuchen, ihre Kinder zu motivieren, ihr Zimmer aufzuräumen, indem sie ihnen Punkte geben und ein Spiel draus machen", so Mitchell. "Mit Gesundheitsnachrichten sind die Spiele-Apps, die ein Punktesystem und Rankings benutzen, nur motivierend, wenn jemand sich bereits ändern will und gern läuft, Fitness macht, sich gesund ernähren will oder was auch immer die Gesundheit fördert. Für andere kann es einfach abschreckend und deprimierend sein." Für Leute, die schwerer zu erreichen und nicht schon von vornherein motiviert sind, laute die Regel Nummer eins, das Spiel spaßig zu machen und den Wettbewerbsaspekt zu nehmen.
 


"Es gibt eine Fitness-App namens 'Zombies, Run!', die die Läufer dazu bringt, Missionen auszuführen, während man Druck von einer Zombieherde bekommt." Man laufe und spiele mit Kopfhörern, und die App erzähle eine Geschichte und verwende simulierte Geräusche, so dass man höre, wie die Zombies schnell würden und man dann selber schneller laufen müsse, sagt er.
 


Wer Zombies nicht mag, für den gibt es eine andere Option: "The Walk" zählt Schritte, während man eine Spionage-Geschichte hört und selbst der Star ist. Man muss durchs Land gehen, um ein sehr wichtiges Paket zu überreichen, das Millionen von Leben retten könnte. Und es gibt Geocaching, das quasi eine familienfreundliche Schatzsuche ist, wo man nach echten Gegenständen in versteckten Boxen – sogenannten Geocaches – sucht.
 

[PA]

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