Kino-Tipp
"Die 1000 Euro-Generation"
Matteo lebt in Mailand und hat sein Mathematikstudium erfolgreich abgeschlossen. Trotz seiner Begabung findet er nur einen schlecht bezahlten Job.
published: 05.07.2012
Wo verbringen die Franzosen ihre Sommerferien? Natürlich am Meer. Hier findet man zu dieser Zeit die verschiedensten Figuren. Einen Mann, dem sein Drachen am Strand wegfliegt und noch die Kette seiner Begleiterin mit sich reißt, während die jeweiligen Partner der beiden eine Affäre beginnen. Eine Blondine, die ihren männlichen Sklaven nach sado-masochistischen Spielchen gefesselt im Hotelzimmer zurücklässt. Eine Familie mit zwei pubertierenden Teenies verbringt ihre Ferien im Campingwagen und zwei Diebe treiben mit einem Golfball ihr Unwesen. Dazwischen Witwen, Waisen, Punkerinnen mit ihren Hunden, ein älteres Ehepaar, ein Strand voller Nudisten. Und das alles in einer beschaulichen kleinen Stadt. Doch am Ende sind auch die schönsten Ferien vorbei und man kehrt zurück in den Alltag.
Mit "Holidays by the Sea" hat Regisseur Pascal Rabaté eine Hommage an Jacques Tati geschaffen, der vor über 50 Jahren einen ähnlichen Film über die turbulenten Ferien eines Mannes am Meer drehte. Wie dieser braucht auch Rabatés Film keine Dialoge und nimmt humorvoll die zwanghaften Feriengewohnheiten der Franzosen auf die Schippe. Dafür wurde Rabaté im vergangenen Jahr auf dem Internationalen Filmfestival Karlovy Vary als bester Regisseur ausgezeichnet.
Originaltitel: "Ni à vendre ni à louer"; Komödie; Frankreich 2011; Regie: Pascal Rabaté; Drehbuch: Pascal Rabaté; Produzent: Xavier Delmas; Kamera: Benoît Chamaillard; Schnitt: Jean-Francois Elie; Darsteller: Jacques Gamblin, Marie de Medeiros, Francois Damiens, Francois Morel, Dominique Pinon, Arsène Mosca, Marie Kremer, Chantal Neuwirth; Laufzeit: 77 Minuten; FSK: ab 12 Jahre; Kinostart: 5. Juli 2012; Verleih: Movienet Film
[Lisa Niedermeier]