Schmerz, Abschied und Hoffnung für die Zukunft sind auch die Themen, die Herre jetzt in seiner Musik zum Ausdruck bringt. "Ich handele aber nicht meine private Geschichte ab. Vielmehr geht es um die Emotionen hinter der Geschichte", erklärt der Sänger und Songschreiber. "Ich halte mich für ziemlich exemplarisch als Mann meines Alters in dieser Lebensphase, wenn man ein weites Stück gegangen ist und einen Plan A hatte, der dann zur Disposition steht", so Herre. "Man muss sich neu fragen, was das Ziel ist, und sich trauen, aufzubrechen, auch wenn man nicht weiß, wohin die Reise hingeht. Ich habe versucht, meinen Gefühlen lyrische Bilder zu geben."
Der 36-Jährige singt übers Loslassen und über "Scherben". In einem Lied findet er die Metapher "Staub". Wie er auf dieses Bild kam, kann er nicht erklären. "Das fühlte sich einfach so an", lacht er. Neben den traurigen Tracks gibt es das zuversichtlich-entschlossene "Es geht" oder den übermütigen Gute-Laune-Song "Baby Mama Rag". Die Stücke verfasste Herre meist zusammen mit Partnern wie Clueso, Frank Kuruc und Sékou Neblett. Aus der Reihe fällt "Wir wollen doch einfach nur zusammen sein" – ein Udo-Lindenberg-Cover.
"Ich mag den Song total und schon lange. Er vereint zwei Welten: Er ist sehr emotional, hat aber auch eine gesellschaftliche Ebene", sagt Herre über die Story der Liebenden, die die Mauer zwischen den beiden deutschen Staaten trennte. Überhaupt - mit Lindenberg verbindet den Stuttgarter eine lange Historie: "Ich bin mit seiner Musik aufgewachsen: Mein erste Langspielplatte war 'Udopia'", erzählt er. "Ich habe schon als Acht-, Neunjähriger seine Lieder geträllert."
Auf dem Freundeskreis-Album "Quadratur des Kreises" gab es 1997 bereits das Lindenberg-Cover "Baby, wenn ich down bin". Daraufhin meldete sich der Schlapphut-Träger telefonisch bei den HipHoppern, was u.a. zu einem Duett auf dem nächsten Album des Hamburgers führte. "Wir wurden beide von Neil Young beeinflusst", meint Herre auf die Frage nach Gemeinsamkeiten. "Seine erste Platte war doch eigentlich eine Folk- und Singer/Songwriter-Platte."
Max Herre

Max Herre (Foto: Public Address)

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Das ist auch eine zutreffende Beschreibung für Herres neuen Longplayer "Ein geschenkter Tag". Den akustischen Sound stellte die Single "Geschenkter Tag/Blick nach vorn" schon typisch vor. Warum entwickelte Herre sich vom HipHopper über den Soul-Produzenten hin zum Künstler mit diesem kargen Sound? "Ich habe etwas gesucht, das zu dem passt, was ich erzählen will, und was mich als Sänger nicht überfordert. Das wurde dann immer folkiger und eben immer reduzierter."
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