119 Personen waren Teil der Untersuchung. Sie wurden von den Wissenschaftlern in zwei Gruppen aufgeteilt: Erfahrene Gamer und Gaming-Neulinge. Letztere wurden wiederum in zwei Gruppen unterteilt. Die eine hatte die Aufgabe, in einem Zeitraum von sechs Wochen jeden Tag mindestens eine Stunde "World of Warcraft" zu spielen. Die andere Hälfte der Gaming-Neulinge diente dagegen nur als Kontrollgruppe und spielte gar nicht.
Online-Computerspiele verändern Gehirn - Auswirkungen von #gaming auf orbitofrontalen Kortex #internetgamingdisorderhttps://t.co/was8RfbTmA pic.twitter.com/qIbYbFuZ5w
— Universität Ulm (@uni_ulm) November 10, 2017
Die Forscher maßen die Gehirnaktivitäten aller Teilnehmer mittels MRT-Scans, sowohl vor als auch nach den sechs Wochen. Bei den erfahrenen "WoW"-Spielern zeigte sich bereits vor dem Untersuchungszeitraum ein geringeres Volumen des orbitofrontalen Kortex. Bei den Gaming-Neulingen, die im Untersuchungszeitraum täglich "WoW" spielten, wurde dieses Phänomen nach den sechs Wochen ebenfalls gemessen. Dieses Ergebnis weise laut der Forscher darauf hin, dass Onlinespiele tatsächlich zu einem geringeren OFC-Volumen führen.
Während diese neue Studie also ein Schrumpfen des Gehirnvolumens feststellte, weisen andere Studien durchaus das Gegenteil auf. So kam eine Studie des Max-Planck-Instituts aus dem Jahr 2013 zu dem Schluss, dass regelmäßiges Spielen gewisse Hirnbereiche vergrößert. Diese Bereiche sind für räumliche Orientierung, Gedächtnisbildung, strategisches Denken sowie Feinmotorik bedeutsam. Dabei handelte es sich um andere Bereiche des Gehirns als bei der aktuellen Studie der Forscher aus Ulm. Allerdings wurden bei der Untersuchung der Berliner Wissenschaftler auch keine Online-Spiele gezockt, sondern das Videospiel "Super Mario 64".
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