Pandemie
Neue Funktionen in der Corona-App
Die "Corona-Warn-App" hat ab sofort zwei neue Funktionen. Erfahre mehr!
published: 06.10.2020
In Deutschland herrschen seit einigen Wochen herbstliche Temperaturen. Welchen Einfluss haben diese auf die Ausbreitung des Coronavirus? Physiker aus Zypern haben nun anhand der Verdunstung der virentragenden Speicheltröpfchen untersucht, wie sich kühlere Temperaturen bei gleichzeitig hoher Luftfeuchtigkeit auswirken. In ihrer Studie stellten sie fest, dass ein größerer Abstand im Herbst und Winter sinnvoll wäre, um das Ansteckungsrisiko zu verringern.
Anhand von Simulationen beobachteten die Forscher die Verdunstung von ausgeatmeten oder ausgehusteten Speicheltröpfchen mit Durchmessern zwischen 25 und 200 Mikrometern und deren Flugbahnen. Diese Faktoren beeinflussen das Infektionsrisiko entscheidend: Coronaviren brauchen einen Mantel aus flüssigem Speichel, da sie andernfalls schnell zersetzt werden und unschädlich sind.
Am schnellsten verdunsten die Tröpfchen bei geringer Luftfeuchte und hohen Temperaturen: Bei 40 Grad Celsius und 10 Prozent Luftfeuchtigkeit sind Tröpfchen nach zwei Sekunden fast verdunstet, sodass sie bei einem Abstand von 2 Metern kaum noch nachweisbar waren. Im Herbst und Winter sieht das anders aus: Bei 10 Grad Celsius und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit flogen die Tröpfchen weiter und blieben fünf Sekunden lang stabil in der Luft. Eine infektiöse Konzentration in der Luft konnte noch bei einem Abstand von 6 Metern nachgewiesen werden.
Dazu kommt, dass beim Husten Speicheltröpfchen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 10 Kilometer pro Stunde verteilt werden oder etwa vom Wind erfasst und verbreitet werden. So könnten sie sogar eine noch größere Distanz zurücklegen. Das Tragen von Masken sei daher im Herbst und Winter besonders wichtig - auch draußen auf öffentlichen Plätzen, wenn Abstandhalten nicht möglich ist.
[PA]
Zur Studie der Universität Nicosia