"Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung berichteten die Studienteilnehmer häufiger von stärkeren Symptomen wie Essstörungen, somatoformen Störungen, Zwangssymptomen, Depression und Angststörungen während der Pandemie", so Studienleiter Prof. Dr. Stephan Weibelzahl, Professor für Wirtschaftspsychologie, in einer Pressemitteilung der Hochschule. Auffällig ist, dass gut ein Drittel (34,6 Prozent) des Personals im Gesundheitssektor während der Pandemie mittlere bis schwere Depressionssymptome entwickelte, in der Allgemeinbevölkerung lagen vergleichbare Werte bei 18,5 Prozent. Gänzlich frei von depressiven Symptomen blieb beim medizinischen Personal nur knapp jeder bzw. jede Fünfte (18 Prozent), während der Anteil in der Allgemeinbevölkerung bei 42,3 Prozent lag.
"Bei den Angststörungen waren die Unterschiede zwischen Gesundheitspersonal und der Allgemeinbevölkerung ebenfalls unerwartet groß", so Weibelzahl weiter. 16,7 Prozent des Gesundheitspersonals erzielte mittlere bis schwere Werte auf der Angststörungsskala, in der Allgemeinbevölkerung wiesen hingegen 10,6 Prozent mittlere bis schwere Symptome auf. Nur gut die Hälfte (52,3 Prozent) der Studienteilnehmer zeigten überhaupt keine Symptome, in der Allgemeinbevölkerung liegt dieser Wert bei 70,7 Prozent. Vorherige Studien hatten gezeigt, dass die Pandemie-bedingten Einschränkungen und Unsicherheiten zu einer ungewöhnlich hohen psychischen Belastung der Allgemeinbevölkerung beitragen. Personen, die im Gesundheitssektor arbeiten, zeigen nun eine noch deutlich darüber hinaus gehende Belastung.
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