Wer sich im Home-Office besser fühlen will, sollte sich eine herausfordernde Freizeitbeschäftigung suchen. Dies ist das Ergebnis einer Studie von Psychologen (Foto: Yasmina H/unsplash.com) Wer sich im Home-Office besser fühlen will, sollte sich eine herausfordernde Freizeitbeschäftigung suchen. Dies ist das Ergebnis einer Studie von Psychologen (Foto: Yasmina H/unsplash.com)
Studie

Mehr Wohlbefinden im Home-Office durch aktive Freizeitgestaltung

Stress im Home-Office kennen Studenten nur zu gut. Was kann man diesem entgegensetzen, damit man sich beim Arbeiten zuhause besser fühlt? Dieser Frage sind Psychologen der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und der Erasmus-Universität Rotterdam nachgegangen. Sie fanden heraus: Der Wohlfühl-Faktor im Home-Office lässt sich insbesondere durch eine aktive Freizeitgestaltung steigern.
 


Damit meinen sie nicht, dass man auf dem Sofa liegen und möglichst viele Serien zu streamen soll. Nötig für eine Steigerung des Wohlbefindens ist laut den Forschern eine herausfordernde Freizeitgestaltung. Darunter fallen vor allem Aktivitäten, die unter dem Oberbegriff "Leisure Crafting" zusammengefasst werden können - beispielsweise das Ausprobieren einer neuen Sportart, das Erlernen einer Sprache oder eine kreative Betätigung. Diese Tätigkeiten führen nämlich laut den Wissenschaftlern zu einem Gefühl von persönlichem Wachstum. Damit geben sie dem gerade im Home-Office oft eintönigen Tagesablauf Sinn. Außerdem kann eine aktive Freizeitgestaltung Zustände emotionaler Erschöpfung vermindern.
 


Für diese Erkenntnisse führte das Forscherteam im April 2020 während des ersten Lockdowns in Deutschland eine Tagebuchstudie mit Beschäftigten durch, die sich aufgrund der Pandemie im Home-Office befanden. Die Teilnehmenden beantworteten eine Woche lang täglich abends auf ihren Smartphones Fragen zu den Anforderungen im Beruf und im Privaten, wie auch zu emotionaler Erschöpfung und zu ihrer Arbeitsleistung. Außerdem machten sie Angaben zu "Leisure Crafting", der aktiven und bewussten Gestaltung von Freizeit.

Die Auswertungen der Angaben zeigt, dass die Arbeit im Home-Office verstärkt zu beruflichen und privaten Situationen führt, die Zustände emotionaler Erschöpfung auslöst. Besonders stark war dabei der Einfluss privater Anforderungen. Auch eine übermäßige gedankliche Auseinandersetzung mit der Corona-Pandemie wirkte sich negativ aus.

[PA]

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