Seit Beginn der Pandemie hält sich mehr als die Hälfte der Jugendlichen, 52 Prozent, nach eigener Einschätzung häufiger oder zumindest etwas häufiger in der Natur auf als vor der Pandemie. Natur spielt für sie oft auch eine wichtige Rolle beim Stressabbau und bei der Ablenkung, dient aber auch als Raum für Sport und Bewegung. 92 Prozent der Befragten finden demnach, dass die Natur Bestandteil eines guten Lebens ist. Dabei stimmten Mädchen mit 74 Prozent deutlich mehr zu als Jungen, wo es nur 58 Prozent waren. 88 Prozent der Teilnehmenden sagten weiterhin, dass es sie glücklich macht, in der Natur zu sein.
Zudem engagieren sich viele junge Erwachsene selbst für Natur- und Umweltschutz. Etwa 33 Prozent der Befragten gab an, schon mindestens einmal an einer entsprechenden Demonstration teilgenommen zu haben. 49 Prozent der Jugendlichen sind außerdem bereit, der Umwelt zuliebe auf Einwegprodukte zu verzichten. 30 Prozent sind sogar dazu bereit Fleisch wegzulassen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Naturschutz. Bei den Befragten gibt es ein grundsätzliches Interesse für Tieren und Pflanzen. Schutzgebiete werden als wichtig empfunden, um Artenvielfalt zu sichern und dem Klimawandel zu begegnen. Fast drei Viertel der Jugendlichen sind davon überzeugt, dass die biologische Vielfalt weltweit schwindet und das es Pflicht der Politik ist, dieser Entwicklung entgegenzutreten. Die Energiewende wird von 60 Prozent der Befragten befürwortet, nur zwei Prozent halten nichts davon. Allerdings sind vor allem Jugendliche mit eher gehobenem Bildungsgrad vom Naturschutz überzeugt. Um Jugendliche aus sozial schwachen Familien für Naturschutzthemen zu sensibilisieren, seien niederschwellige Angebote erforderlich, die an ihre Lebenswelten anschließen.
Jugendliche sind als Zielgruppe deshalb von Interesse, weil vielfältige Untersuchungen belegt haben, dass wesentliche Weichen für die menschliche Beziehung zur Natur bereits in der Kindheit und Jugend gestellt werden. Die Studie schließt an die Umfrage zum Erwachsenen-Naturbewusstsein alle zwei Jahre an und ist den Angaben zufolge in ihrer Aussagekraft für ganz Deutschland repräsentativ.
[PA]
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