Cybermobbing
Tatort Internet
Der Film "LenaLove" zeigt, wie schnell man von Cybermobbing belästigt werden kann. Pointer hat weitere Infos zu diesem Thema.
Mobbing ist einer Studie von Psychologen der Freien Universität Berlin zufolge ein Gruppenphänomen. Wie Jens Eisermann und Elisabetta De Costanzo vom Arbeitsbereich Wirtschafts- und Sozialpsychologie der Universität erstmals belegten, nehmen nicht nur Menschen Mobbing wahr, die davon betroffen sind. Es tritt in Gruppen wie etwa Schulklassen gehäuft auf und wird dort auch von Außenstehenden erkannt.
Etwas anders verhält es sich mit dem Mobbing im Internet: Bereits eine frühere Studie hatte ergeben, dass es nicht unbedingt stille Schüler oder Außenseiter sind, die andere im Internet mobben und sich so rächen wollen. Beim Cybermobbing würden vor allem die gut integrierten Schüler aktiv, so eine Pilotstudie der Universität Hohenheim. Das Mobbing komme im wahrsten Sinne aus der Mitte der Klassengemeinschaft, sagte Studienleiter Professor Thorsten Quandt. Allerdings müssten auch die Täter damit rechnen, selbst gemobbt zu werden. Bei der Studie gab jeder fünfte Schüler an, schon einmal im Internet beleidigt worden zu sein.
Hoch ist die Zahl der Menschen mit Depressionen unter den Mobbing-Opfern. So müsse man laut Eisermann und De Costanzo davon ausgehen, dass Menschen doppelt so schnell an Depression erkranken, wenn Mobbing im Spiel sei, hieß es. Allerdings betonten die Wissenschaftler, dass hier der Forschungsbedarf noch hoch sei.
[TK]