ARD Brisant : Behindertensportlerin Franziska Liebhardt auf dem Weg nach Rio
DLTX0409FL | Datenschutzhinweis
Vier Jahre nach der Diagnose, 2009, war Franziska Liebhardt dem Tod zum ersten Mal sehr nahe. Ihre Lunge war betroffen. Auf der Intensivstation liegend, glaubte sie, es sei vorbei. Dann die Rettung in letzter Sekunde: Die damals 27-Jährige bekam eine Totspende. Alles verlief gut. Ihr Körper nahm die Lunge an. Ein Jahr danach folgte der nächste Schicksalsschlag. Nach einem Schlaganfall ist die rechte Körperseite der jungen Frau teilweise gelähmt. 2012 versagte dann ihre Niere. Zum zweiten Mal rettete ihr eine Organspende das Leben. Dieses Mal war es eine Lebendspende ihres Vaters.
Es grenzte an ein Wunder, dass die ehemalige Volleyballerin noch lebte. Und Franziska Liebhardt wollte mehr. Sie wollte wieder Sport machen. Ihre Ärzte sagten, leichtes Training sei möglich, aber Leistungssport ausgeschlossen. Für die Leverkusenerin war das Grund genug, ihnen zu beweisen, was sie kann. Heute hält sie den Weltrekord im Kugelsoßen mit 13,82 Metern (F37) und mit 4,73 Metern den deutschen Rekord im Weitsprung (T37). Damit hat sie sich ihren Traum vor zwei Jahren, bei den Paralympics dabei zu sein, nicht nur erfüllt: Sie hat sogar gute Medaillenchancen.
Herzensthema Organspende
Für die 34-Jährige geht es in Rio nicht nur um den Sport. Sie nutzt das Interesse an ihrer Person, um auf das Thema Organspende aufmerksam zu machen. Denn ohne die Organspenden wäre sie heute nicht dabei. Auf ihrer Website schreibt sie über ihr Schicksal, ihren Sport und ausführlich über Organspende, auch im Sport- und Kinderbereich. Auf ihrem Blog berichtet sie aktuell über ihre Erfahrungen in Rio.
[Anne Harnischmacher ]
Franziska LiebhardtOrganspendeParalympicsSportMedaillenhoffnungTransplantationenLungeLungentransplantationSchlaganfallNierentransplantation