Gute Nachrichten für alle Spaziergänger: Forscher haben herausgefunden, dass sich die Zeit an der frischen Luft positiv aufs Gehirn auswirkt (Foto: Ladyfern Photos/Unsplash.com) Gute Nachrichten für alle Spaziergänger: Forscher haben herausgefunden, dass sich die Zeit an der frischen Luft positiv aufs Gehirn auswirkt (Foto: Ladyfern Photos/Unsplash.com)
Neue Studie

Spazierengehen ist gut fürs Gehirn

Hast auch du das Spazierengehen während der Corona-Pandemie für dich entdeckt? Dass der Aufenthalt im Freien nicht nur die Stimmung gut tut, sondern sich auch positiv auf unsere Gehirnstruktur auswirkt, haben Forscher jetzt in einer Studie herausgefunden. Die Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf konnten zeigen, dass das menschliche Gehirn bereits von kurzen Aufenthalten im Freien profitiert. Bisher wurde angenommen, dass uns Umwelten nur über längere Zeiträume beeinflussen.
 


So lief die Studie ab

Für ihre Studie untersuchten die Wissenschaftler über einen Zeitraum von sechs Monaten die Gehirne von sechs gesunden, in der Stadt lebenden Menschen mittleren Alters. Anhand von über 280 MRT-Scans konzentrierten sie sich auf die letzten 24 Stunden, die die Probanden im Freien verbracht hatten. Das Ergebnis: Die Scans zeigten, dass die Zeit draußen in einem positiven Zusammenhang mit der grauen Substanz im rechten dorsolateral-präfrontalen Kortex stand. Bei diesem Areal handelt es sich um einen Teil des Stirnlappens in der Großhirnrinde. Dieser Teil des Kortex ist an der Planung und Regulation von Handlungen und an der sogenannten kognitiven Kontrolle beteiligt. Zudem ist bekannt, dass viele psychiatrische Störungen mit einer Reduktion der grauen Substanz im präfrontalen Bereich des Gehirns einhergehen.
 


Anna Mascherek, Co-Autorin der Studie, betont die Relevanz der Ergebnisse in Bezug auf die Behandlung von psychischen Störungen. Sie arbeitet als Postdoc in der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. "Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich unsere Gehirnstruktur und unsere Stimmung verbessern, wenn wir Zeit im Freien verbringen. Es ist anzunehmen, dass sich dies auch auf die Konzentration, das Arbeitsgedächtnis und die Psyche insgesamt auswirkt", sagt zudem Simone Kühn, Leiterin der Lise-Meitner-Gruppe Umweltneurowissenschaften am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und Erstautorin der Studie, in der Pressemitteilung der Einrichtung.

Es gibt also nur gute Gründe, um mehr Zeit draußen zu verbringen. Am besten ist es, die Bewegung an der frischen Luft direkt in den Alltag zu integrieren.

Weiterführende Studien laufen bereits

Die Wissenschaftler haben ihre Forschung noch nicht beendet. Aktuell laufen bereits weiterführende Studien: Die Forscher wollen darin unter anderem herausfinden, wie sich die naturnahe Umgebung im direkten Vergleich zum städtischen Umfeld auf das Gehirn auswirkt. Um nachvollziehen zu können, wo genau die Studienteilnehmenden ihre Zeit draußen verbringen, wollen die Forscher GPS-Daten nutzen und weitere Einflussfaktoren, wie Verkehrslärm oder Luftverschmutzung miteinbeziehen.
 

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Die Autorin: Rebecca Niebusch
Die Autorin: Rebecca Niebusch

Die Autorin: Rebecca Niebusch

In Ostfriesland geboren und in Norddeutschland aufgewachsen, verbrachte Rebecca während der Schulzeit ein Austauschjahr in Iowa in den USA. Nach dem Abi reiste sie nach Kanada und jobbte dort als Bäckerin und im Supermarkt. Nach fünf Jahren Studium in Köln geht es jetzt nach Hamburg, wo sie sich beruflich im Journalismus austobt. Rebecca liebt Podcasts, TKKG, Urlaub in Dänemark, Late-Night-Shows und Interior Design.