FrankoMedia - Französische Sprache, Literatur und Medienkultur, Bachelor of Arts
Was versteht man unter "FrankoMedia - Französische Sprache, Literatur und Medienkultur"?
Der Gegenstand der frankophonen (‚frankophon‘ bezeichnet die Länder, in denen Französisch oder Varianten des Französischen gesprochen werden) Forschung sind die französische Sprache, die Literatur und die Medienkultur in den frankophonen Ländern. Dabei wird die Gegenwart ebenso berücksichtigt wie ihre geschichtlichen Voraussetzungen. Der Medienbegriff, der vorausgesetzt wird, versteht die Medien nicht nur in der verkürzten Sehweise als moderne Medien, sondern in der ganzen historischen Tiefe, die Medien im Sinne von Trägermedien haben. Der Medienwechsel von der Mündlichkeit zur Schriftlichkeit, vom Manuskript zum gedruckten Text gehört ebenso dazu wie die Printmedien (Buch, Zeitungswesen), der Film und die elektronischen Trägermedien mit den jeweils neuen Produktions- und Rezeptionsformen und den kognitiven Räumen, die sie erschließen. In diesem Studiengang geht es um die Beschäftigung mit Kultur und Medien in mehrfachem Sinn: Die jeweiligen medialen Formen müssen in ihrer Genese und den sich damit ergebenden Änderungen sozialer und kognitiver Natur gesehen werden.
Im Bereich der modernen Medien sind, aufeinander aufbauend, Stufen der Medienpraxis vorgesehen. Der Umgang mit Texten (Textgattungen, Textanalyse, Texttransformation etc.) spielt dabei eine wichtige Rolle.
Inhaltlich geht es um Intermedialität und Intermodalität: Die symbolischen Formen, deren Austausch den Kommunikationshaushalt einer modernen Gesellschaft ausmacht, sind längst nicht mehr auf mündliche und schriftliche Texte oder auf bildliche Darstellungen beschränkt. Analog zur Ausdifferenzierung einer Gesellschaft entstehen permanent neue Typen symbolischer Formen, sei es in traditionellen, sei es in „Neuen Medien“. Hand in Hand damit geht eine Überflutung mit „Information“. Damit Information zu Wissen werden kann, muss sie ausgewählt und verarbeitet werden. Eine zentrale Kompetenz sowohl in der Auswahl wie im Verarbeiten von Information muss heute darin bestehen, sowohl die alten wie die neuen Formen rasch – und kritisch – zu durchschauen, also zu analysieren und aufgrund dieser Analyse zugleich in andere symbolische Formen übersetzen zu können: eine wissenschaftliche Erkenntnis in einen Bericht in einer gehobenen Tageszeitung, eine Theater- oder Filmaufführung in eine Kritik etc.
Zum Verstehen der Entwicklungs- und Transformationsprozesse ist sprachwissenschaftliches, literaturwissenschaftliches, medienwissenschaftliches und semiotisches Wissen ebenso notwendig wie die Kenntnis der soziohistorischen Kontexte, in denen sich solche Formen herausbilden und weiterentwickeln.
Quelle: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau vom 03.11.2018