Medienwissenschaft und Medienpraxis, Bachelor
Der Studiengang Medienwissenschaft und Medienpraxis konzentriert sich auf audiovisuelle und digitale Medien mit einem Schwerpunkt im Bereich Computerspiele. Auch wenn Spieleprogrammierung verpflichtender Bestandteil des Studiums ist, haben wir eine klare geisteswissenschaftliche Ausrichtung mit Blick auf Geschichte, Ästhetik und Theorie von Computerspielen sowie Film und Fernsehen. In dem für eine Universität hohen praktischen Studienanteil werden experimentelle Entwürfe und die prototypische Umsetzung eigener Projekte gefördert.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Christine Hanke
Was ist "Medienwissenschaft"?
Medienwissenschaft ist die wissenschaftliche Beschäftigung mit den Medien, darunter die Massenmedien und die öffentliche Kommunikation, aber auch Aspekte der Ästhetik, Geschichte und Theorie der Medien. Die Medienwissenschaft gründet in der sprach- und geisteswissenschaftlichen Beschäftigung mit den Medien in der Literatur-, Theater-, Kunst- und Musikwissenschaft. Je nach Medienbegriff stehen dabei beispielsweise Einzelmedien wie Printmedien (Zeitung und Zeitschrift), Hörfunk, Fernsehen oder Online-Medien im Mittelpunkt. Mit einem breiteren Medienbegriff treten aber auch Infrastrukturen, Netzwerke oder Technologien in den Mittelpunkt. Viele Medienwissenschaftler zählen auch die Filmwissenschaft zu ihrer Disziplin.
Die Hauptarbeitsbereiche der Medienwissenschaft sind die Medienanalyse, -geschichte und -theorie. Im Gegensatz zur sozialwissenschaftlichen Kommunikationswissenschaft, bei welcher der Schwerpunkt oft auf den Wechselwirkungen zwischen Massenmedien und Gesellschaft liegt (Rezeption), stehen bei der Medienwissenschaft die Fragen nach Ästhetik, Technik und Geschichte im Vordergrund.
Die Anfänge der Medienwissenschaft gehen auf wissenschaftliche Untersuchungen im Bereich des Zeitungs- und Zeitschriftenwesens zurück. Bereits 1916 richtete Karl Bücher in Leipzig ein Institut für Zeitungswissenschaft ein. Der erste Ordinarius wurde Erich Everth. Eine weiter gefasste Medienwissenschaft hat sich erst ab Ende der 1970er-Jahre als eigenständige Disziplin etabliert. Sie ist im Überschneidungsbereich von Sprach-, Literatur-, Theater- und Kulturwissenschaft, Soziologie, Sozialer Arbeit, Psychologie, Politikwissenschaft, Wirtschaft, Jura, Pädagogik und Informatik angesiedelt.
In Deutschland sind in der Geschichte der Medienwissenschaft zwei Ströme zu beobachten: einerseits die Ausrichtung als Geistes- und Kulturwissenschaft, andererseits als Sozialwissenschaft oder in Anlehnung an die sozialwissenschaftliche Kommunikationswissenschaft.
Quelle: Wikipedia