Nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit, Master
Was ist "Nachhaltige Entwicklung"?
Nachhaltige Entwicklung ist die deutsche Übersetzung des englischen Begriffs sustainable development. Sie bezeichnet eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der jetzigen Generation dient, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre Bedürfnisse zu befriedigen (verkürzte Definition gemäß dem Brundtland-Bericht). Der Ursprung der Idee liegt in dem Begriff der Nachhaltigkeit, welcher erstmals in der deutschsprachigen Forstwirtschaft auftauchte. Heute bezieht sich der Begriff in der Regel auf soziale, ökonomische und ökologische Aspekte der Nachhaltigkeit und wurde in die auf internationaler und supranationaler Ebene geführten politischen und wissenschaftlichen Diskussionen aufgenommen.
Der Begriff der Nachhaltigkeit ist in der hier geschilderten Bedeutung ursprünglich in der Forstwirtschaft (siehe Nachhaltigkeit (Forstwirtschaft)) nachweisbar und wurde im Jahr 1713 erstmals von Hans Carl von Carlowitz in Bezug auf Waldbewirtschaftung erwähnt. Auf die Gesamtwirtschaft wurde der Begriff „Nachhaltigkeit“ erstmals im Jahr 1952 übertragen. In den Grundsätzen der Interparlamentarischen Arbeitsgemeinschaft für naturgemäße Wirtschaftsweise heißt es: „Mit den sich erneuernden Hilfsquellen muss eine naturgemäße Wirtschaft betrieben werden, so dass sie nach dem Grundsatz der Nachhaltigkeit auch noch von den kommenden Generationen für die Deckung des Bedarfs der zahlenmäßig zunehmenden Menschheit herangezogen werden können.“[1]
Der Begriff fand später als sustainability Eingang in internationale Fachkreise.
In der Zusammensetzung sustainable development – und damit auch in der neuen Bedeutung – taucht der Begriff erstmals in der 1980 veröffentlichten World Conservation Strategy und der Studie Global 2000 (Time to Act 1981, S. 420 ff.) auf.
Abgesehen von den wenigen früheren Verwendungen, die natürlich eine entsprechende Grundlage bilden, hat die heutige Bedeutung des Begriffs der nachhaltigen Entwicklung ihren hauptsächlichen Ursprung in der Brundtland-Definition von 1987. Sie stellt im gewissen Sinne eine diplomatische Kompromiss- bzw. Konsensformel dar, um die oft gegebenen Zielkonflikte zwischen Umweltschutz und Entwicklung (Wirtschaftswachstum, vor allem in den Ländern des Südens) in Einklang zu bringen. Dieser Zielkonflikt wurde in der ökologischen Diskussion begrifflich mit Allgemeiner Ökologie aufgegriffen. Seit dieser Zeit hat der Begriff stark an Popularität gewonnen und wurde durch seine Verwendung in Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft mit verschiedenen Bedeutungen aufgeladen. Ein wesentlicher Bedeutungswandel wurde bereits durch eine neue Schwerpunktsetzung auf der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro vollzogen. Das Konzept wurde dabei durch seine diskursive Verwendung zu einem hauptsächlich technokratischen Konzept ausgebaut, wobei die Lösungsversuche der ökologischen Probleme hauptsächlich auf Technologie oder wissenschaftlichen Rationalitäten beruhen. Damit wird weiterhin die soziale Komponente im Vergleich zum Brundtland Report zurückgedrängt. Außerdem existieren bereits Arbeiten, welche die Entwicklung der Bedeutung nachhaltiger Entwicklung und Nachhaltigkeit für die verschiedenen Teile unserer Gesellschaft (Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, …) ausführlich diskutieren und empirisch belegen.
Quelle: Wikipedia