Die Technische Kybernetik ist eine interdisziplinäre Ingenieurwissenschaft an der Schnittstelle zu den System- und Naturwissenschaften, welche sich mit der Modellierung, Simulation und Regelung technischer Systeme befasst. Sie stellt ein Teilgebiet der Kybernetik dar und basiert größtenteils auf Methoden der mathematischen Systemtheorie sowie der Regelungstechnik. Typische Anwendungen und Forschungsgebiete der technischen Kybernetik sind unter anderem die Modellierung und Regelung chemischer Prozesse, der Entwurf von Flugsimulatoren und Autopiloten sowie die Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen für den Automobilbereich, wie zum Beispiel das elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) und das Antiblockiersystem (ABS).

Der Begriff der „Kybernetik“ wurde erstmals 1947 vom US-amerikanischen Mathematiker Norbert Wiener eingeführt. Wiener hatte erkannt, dass es im Bezug auf die Interaktion mit der Umwelt sowie auf die damit verbundene Regelung oftmals die gleichen Prinzipien sind, nach denen sowohl technische, soziologische oder wirtschaftliche Systeme als auch lebende Organismen funktionieren. Basierend auf dem griechischen κυβερνήτης („Steuermann“) prägte Wiener für diese Erkenntnis und die damit verbundene Wissenschaft die Bezeichnung „Cybernetics“. Der chinesische Wissenschaftler H. S. Tsien griff die Ideen Wieners auf und führte 1954 im Rahmen seiner Arbeit in der Luft- und Raumfahrtforschung den Begriff „Engineering Cybernetics“ ein, auf welchem die heutige deutsche Bezeichnung beruht.

Seit ihrer Entstehung hat die technische Kybernetik im Zuge der rasanten technischen Entwicklung der letzten Jahrzehnte, und der damit verbundenen zunehmenden Komplexität der untersuchten Systeme, stetig an Relevanz gewonnen und sich mehr und mehr als eigenständige Wissenschaftsdisziplin etabliert. Die konzeptuelle Entwicklung verlief hierbei größtenteils parallel zu denen der mathematischen Systemtheorie und der Regelungstechnik. Insbesondere seit Beginn der 1990er Jahre erlauben leistungsfähigere Hardware- und Softwarekomponenten vermehrt auch die Simulation und Regelung komplexerer Prozesse sowie den Einsatz von Methoden der technischen Kybernetik in einer Vielzahl von technischen Anwendungen und Serienprodukten.

Die Grundlagen der technischen Kybernetik in Form der Regelungstechnik sind heutzutage zentraler Bestandteil vieler Ingenieurdisziplinen. Es existieren jedoch auch einige eigenständige spezialisierte Forschungseinrichtungen und Studiengänge, siehe unten. Die technische Kybernetik steht in enger Beziehung zum Forschungsgebiet der Mechatronik, grenzt sich von diesem jedoch unter anderem durch die fehlende Festlegung auf elektromechanische Anwendungen sowie durch eine allgemeinere systemtheoretische Sichtweise mit einer Fokussierung auf systemdynamische und regelungstechnische Fragestellungen ab.

Quelle: Wikipedia

  • Studienfeld(er)
    Angewandte Mathematik; Informatik; Robotik; Sensorik, Messtechnik; Systemtechnik
  • Schwerpunkt(e)
    Angewandte Mathematik; Biomedizinische Technik; Energienetze; Energietechnik; Ingenieurwissenschaft; Prozessmesstechnik; Regelungstechnik; Roboter; Robotik; Steuerungstechnik
  • Zulassungsmodus
    Keine Zulassungsbeschränkung, ohne NC
  • Studienbeginn
    nur Wintersemester
  • Weitere Informationen zu Zugangs- und Zulassungsbedingungen
    - Allgemeine Hochschulreife - Fachgebundene Hochschulreife (Universität) in Technik oder Wirtschaft - Qualifizierte Berufstätige ohne Abitur unter bestimmten Voraussetzungen
  • Weitere Informationen zu Zugangs- und Zulassungsbedingungen
    Weitere Informationen zu Zugangs- und Zulassungsbedingungen
Zugangsbedingungen
  • Meisterprüfung und/oder gleichwertige berufliche Aufstiegsfortbildung
  • Mehrjährige Berufsausbildung und/oder Berufserfahrung mit fachlicher Nähe zum Studienfach
    • einem Beratungsgespräch an der Hochschule
    • einem Probestudium
    • einer Eignungsprüfung
Vorbereitende Kursangebote
Ja
Teilnahme an BASICplus ? offene Studienplattform für die berufsbegleitende und durchgängige Aus- und Weiterbildung in den Ingenieurfächer. Mehr Informationen unter https://www.tu-ilmenau.de/basicplus/
Internetseite
weitere Informationen zu "Studieren ohne Abitur"
  • Vorlesungszeit
    11.10.2021 - 04.02.2022
    Die Vorlesungszeit bezieht sich auf das Wintersemester 2021/22.
  • Bewerbungsfrist für Fächer mit Zulassungsbeschränkung
    16.05.2021 - 15.10.2021
  • Anmeldefrist für Fächer ohne Zulassungsbeschränkung
    16.05.2021 - 15.10.2021
  • Bewerbungsfrist für EU-Ausländer
    16.05.2021 - 15.10.2021
  • Bewerbungsfrist für Nicht-EU-Ausländer
    16.05.2021 - 15.10.2021
  • Die Informationen über die Hochschulen und deren Studienangebote werden durch Zugriff auf den Hochschulkompass der HRK erzeugt.
    Stand: 28.08.2021

Ad