Zuvor hatte es Uneinigkeit zwischen den Ländern gegeben. Hubig hatte daraufhin eine Telefonschaltkonferenz der KMK als Reaktion auf einen Vorstoß aus Schleswig-Holstein einberufen. In der Konferenz einigten sich die Bildungsminister der Länder auf eine gemeinsame Linie in Bezug auf die Abi-Prüfungen. Die KMK bestärkte den gemeinsamen Beschluss vom 12. März, die erreichten Abschlüsse des laufenden Schuljahres auf Basis gemeinsamer Regelungen gegenseitig anzuerkennen. Die Prüfungen, insbesondere die schriftlichen, sollen zum geplanten Zeitpunkt oder einem Nachholtermin bis Ende des Schuljahres stattfinden, sofern dies unter den Gesichtspunkten des Infektionsschutzes zulässig sei. Gleichzeitig stehe die Gesundheit der Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler an erster Stelle.
Darüber, ob und wie Abiturprüfungen stattfinden, herrschte zuletzt große Unsicherheit. Angesichts der Verbreitung des Coronavirus haben einige Bundesländer ihre Prüfungen verschoben, während andere bereits prüfen. Auch ein Ausfall der Abiturprüfungen wurde diskutiert. Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hatte am 24. März angekündigt, die Prüfungen ausfallen lassen zu wollen, was für Diskussionen und Kritik sorgte. Prien wollte die Abiturnoten auf Basis der bisher in der Oberstufe erbrachten Leistungen berechnen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur fielen in der heutigen Telefonkonferenz der KMK deutliche Worte in ihre Richtung. Das Vorhaben aus dem nördlichsten Bundesland ist nach der Einigung der Länder, der sich auch Schleswig-Holstein anschloss, vorerst vom Tisch.
In Rheinland-Pfalz und Hessen werden bereits Abiturprüfungen abgehalten. Die Schülerinnen und Schüler, die auf einem G9-Gymnasium in Rheinland-Pfalz ihren Abschluss machen, werden mit Ende dieser Woche ihre Abiturprüfungen abgeschlossen haben. In Hessen haben die Prüfungen in dieser Woche begonnen. Andere Länder haben die Abiturprüfungen verschoben. Ließen Länder die Abiturprüfungen ausfallen, befürchten Kritiker Schwierigkeiten bei der Anerkennung der Abschlüsse - unabhängig von der Beschlusslage der KMK.
Hamburger Schüler starteten Ende vergangener Woche eine Petition, mit der sie für eine bundesweite Absage der Abiturprüfungen werben. Sie halten Prüfungen für nicht notwendig und argumentieren damit, dass Covid-19 bei Abiturprüfungen verbreitet werden könne. Zudem bringe die Pandemie zusätzliche psychologische Belastungen mit sich, etwa existenzielle Nöte von Familien. Die Schüler würden gerade einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten, etwa indem sie ihre jüngeren Geschwister betreuten. Die Petenten streben an, dass wie im Kieler Vorstoß ein Durchschnittsabitur vergeben werden soll. Schüler, die ihre Note verbessern wollen, solle die Möglichkeit einer mündlichen Prüfung per Videocall ermöglicht werden. Zum jetzigen Stand haben bereits über 100.000 Personen die Petition unterschrieben.
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