"Frauen bekommen generell seltener Zugang zum #Homeoffice, ihnen werde eher pauschal unterstellt, dass sie sich zu Hause nebenbei um Kinder und Haushalt kümmerten, statt konzentriert zu arbeiten", so Yvonne Lott vom @WSIInstitut: https://t.co/RwPhPMQnds
— Hans-Böckler-Stiftung (@boeckler_de) December 5, 2019
Für ihre Untersuchung haben die Wissenschaftlerinnen einen Datensatz des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung ausgewertet, der repräsentativ für Unternehmen ab 50 Beschäftigten ist. Darin enthalten sind Angaben von 1800 Beschäftigten, warum sie kein Homeoffice praktizieren.
In meinem #Homeoffice ist die Ansteckungsgefahr am geringsten.
— Martina Neumeyer ???? (@MartinaNeumeyer) December 4, 2019
Der häufigste Grund für den Verzicht auf Homeoffice ist die Einschätzung, dass Arbeit von zu Hause nicht zum Job passe. Dies sagten knapp 80 Prozent der Befragten, die mehrere Gründe nennen konnten. Fast 70 Prozent gaben an, Anwesenheit am Arbeitsplatz sei dem Chef wichtig. 60 Prozent hielten Arbeiten von daheim auf ihrer Stelle für technisch unmöglich. Gut 14 Prozent der Befragten erklärten, ihr Job ließe sich zwar auch vom heimischen Computer bewältigen, dies sei aber nicht erlaubt. Und knapp 6 Prozent fürchten um ihre Karrierechancen, wenn sie zum Arbeiten nicht in die Firma kommen. Frauen geben sehr viel häufiger an als Männer, dass Homeoffice nicht erlaubt sei.
Können wir bitte die Millionen von Bürojobs konsequent in #HomeOffice umwandeln, um Millionen von Pendler-Kilometern einzusparen und so den #Klimawandel zumindest ein bisschen zu bremsen? #Elektroautos statt #Verbrenner reichen nicht. #FridaysForFuture #Klimastreik
— Florian Treiß (@ftreiss) December 2, 2019
Weitere Berechnungen der Wissenschaftlerinnen zeigen: Ob Anwesenheitskultur und befürchtete Karrierehindernisse dem Homeoffice im Weg stehen, hängt von der Unternehmenskultur ab. Wo Wert auf Familienfreundlichkeit und Flexibilität im Sinne der Beschäftigten gelegt wird, setzen sich die Mitarbeiter eher an den heimischen PC als in Firmen, in denen alle versuchen, den anderen ständig vorzuführen, wie hart sie arbeiten. Frauen halten kulturelle Barrieren öfter vom Homeoffice ab als Männer. Sie befürchten eher, sich mit Homeoffice aufs berufliche Abstellgleis zu begeben.
Umso wichtiger ist es aus Sicht der Forscherinnen, dass Beschäftigte, die gern von zu Hause arbeiten würden, Rückendeckung vom Gesetzgeber bekommen. Ein Recht auf Homeoffice würde ihre Wünsche legitimieren und ihre Verhandlungsposition gegenüber dem Arbeitgeber verbessern.


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