Im Dezember 2021 waren rund 45,3 Millionen Menschen in Deutschland erwerbstätig (Symbolfoto: unsplash.com) Im Dezember 2021 waren rund 45,3 Millionen Menschen in Deutschland erwerbstätig (Symbolfoto: unsplash.com)
Zahlen des Statistischen Bundesamtes

Erwerbstätigkeit steigt weiter an

Im Dezember 2021 waren rund 45,3 Millionen Menschen in Deutschland erwerbstätig. Das haben vorläufige Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ergeben. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Zahl der Erwerbstätigen im Dezember 2021 saisonbereinigt um 49.000 Menschen (+0,1 Prozent). Sie hatte bereits in den Monaten März bis November 2021 durchschnittlich um jeweils 55.000 Personen oder 0,1 Prozent zugenommen. Die Zahl der Erwerbstätigen liegt gleichwohl weiter unter dem Vorkrisenniveau: Im Dezember 2021 waren saisonbereinigt 0,4 Prozent oder 198.000 Menschen weniger erwerbstätig als im Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Corona-Krise in Deutschland. Bei den Ergebnissen ist zu beachten, dass Kurzarbeitende nach den Konzepten der Erwerbstätigenrechnung und der Arbeitskräfteerhebung als Erwerbstätige zählen.
 


Mit Erwerbstätigen sind Personen im Alter von 15 Jahren und mehr gemeint, die mindestens eine Stunde in der Woche gegen Entgelt irgendeiner beruflichen Tätigkeit nach­gehen beziehungsweise als Arbeitneh­merin­nen und Arbeitnehmer in einem Arbeits­verhältnis stehen oder selbstständig ein Gewerbe, einen freien Beruf, ein Handwerk oder eine Land­wirtschaft betreiben oder als mithelfende Familienangehörige im Betrieb eines Familienmitgliedes mitarbeiten, ohne dafür Lohn oder Gehalt zu beziehen.

Einbezogen sind ferner Personen in Freiwilligen­diensten sowie Soldatinnen und Soldaten. Als Erwerbstätige gelten auch Personen, die vorübergehend nicht arbeiten, sofern sie formell mit ihrem Arbeitsplatz verbunden sind - zum Beispiel Urlauber, Kranke, Streikende, Ausgesperrte, Mutterschafts- und Elternurlauber, Schlecht­wettergeld­empfänger und so weiter. Die Bedeutung des Ertrages der Tätigkeit für den Lebens­unterhalt ist hierbei irrelevant.


Nicht saisonbereinigt ging die Zahl der Erwerbstätigen im Dezember 2021 gegenüber November 2021 wie saisonal üblich zurück, und zwar um 93.000 Menschen (-0,2 Prozent). Dieser Rückgang fiel jedoch weniger stark aus als sonst, nimmt man den Dezember-Durchschnitt der drei Vorkrisenjahre 2017 bis 2019 von -123.000 Personen als Maßstab. Gegenüber Dezember 2020 stieg die Zahl der Erwerbstätigen im Dezember 2021 um 1,1 Prozent (+483.000 Personen). Der Abstand zum jeweiligen Vorjahresmonat vergrößerte sich seit Mai 2021 damit bereits zum achten Mal in Folge. Im Februar 2021 lag die Vorjahresveränderungsrate dagegen noch bei -1,6 Prozent.

Diese rechnerisch gute Entwicklung im Vorjahresvergleich ließ sich bis Mai 2021 vor allem auf den Einbruch der Erwerbstätigenzahl im Frühjahr 2020 zurückführen, als die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie auf den Arbeitsmarkt durchschlugen. Über diesen Basiseffekt hinaus ist aber seit dem Sommer 2021 ein deutlicher Aufwärtstrend zu erkennen, der auch im Dezember weiter anhielt. Noch deutlicher im Vorjahresvergleich gestiegen war die Erwerbstätigkeit zuletzt im Vorkrisenmonat April 2019, nämlich um 1,1 Prozent (+490.000 Personen) gegenüber April 2018. Im Durchschnitt gab es im 4. Quartal 2021 nach vorläufigen Berechnungen rund 45,4 Millionen Erwerbstätige mit Arbeitsort in Deutschland. Im Vergleich zum Vorquartal stieg die Zahl der Erwerbstätigen saisonbereinigt deutlich um 157.000 Personen (+0,3 Prozent).
 


Nach Berechnungen auf Basis der Arbeitskräfteerhebung lag die Zahl der Erwerbslosen im Dezember 2021 bei 1,27 Millionen Menschen. Das waren 355.000 Personen (-21,9 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat Dezember 2020. Die Erwerbslosenquote lag bei 2,9 Prozent (Dezember 2020: 3,7 Prozent). Bereinigt um saisonale und irreguläre Einflüsse wie zum Beispiel Wettereinflüsse oder Streiks lag die Erwerbslosenzahl bei 1,37 Millionen Personen und damit geringfügig unter dem Niveau des Vormonats November 2021 (‑11 600 Personen; -0,8 Prozent). Die bereinigte Erwerbslosenquote im Dezember 2021 betrug unverändert 3,2 Prozent.

[PA]

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