Koalitionsgipfel
Praxisgebühr wird abgeschafft
Neun Jahre nach Einführung der Praxisgebühr für Kassenpatienten wird diese zum 1. Januar 2013 wieder abgeschafft.
published: 02.11.2012
106 Minuten Romantik zu zweit, 82 Minuten Freunde treffen, 46 Minuten Mittagsschlaf - aber nur 36 Minuten Arbeitszeit. Hinter diesen Angaben verstecken sich Auszüge aus dem perfekten Tag, den ein deutscher und ein US-amerikanischer Forscher nun ermittelt haben. Christian Kroll von der Bremer Jacobs University und Dr. Sebastian Pokutta vom Georgia Institute of Technology befragten dazu über 900 Frauen, wie sie sich ihren optimalen Tagesablauf vorstellen würden. Die Teilnehmerinnen sollten angeben, welche Tätigkeiten sie wie lange mit wie viel Freude ausüben, um so ein genaues Bild von beliebten Beschäftigungen zu konstruieren.
Der Mix aus verschiedenen Tagesabschnitten scheint dabei besonders wichtig zu sein: Möglichst viel Gemeinsames soll unternommen werden. Ausdauernde Tätigkeiten, die alleine bewältigt werden, finden sich dagegen am Ende des Rankings - darunter alles, was mit Arbeit zu tun hat - sei es die Arbeitszeit selbst mit 36 Minuten oder der tägliche Weg dorthin mit 33 Minuten. Kroll und Pokutta erklären das so: "Die (…) befragten Frauen [fühlen sich] am wohlsten, wenn sie Zeit mit ihrem Partner, mit Freunden oder mit Entspannung verbringen. Aber darüber hinaus ist eine sehr wichtige Schlussfolgerung, dass Menschen eine Steigerung des Wohlbefindens erreichen, wenn sie ihren Tag abwechslungsreich gestalten." Das Vergnügen sei zu Beginn einer Aktivität "größer als das nach drei Stunden (...)", manches wirke jedoch "gerade attraktiv, weil man so selten dazu kommt".
Doch ein idealer Tag, der "von Null" beginnt, ist keineswegs das Ziel der beiden Wissenschaftler gewesen. Vielmehr soll das Ergebnis der Studie einen normalen Wochentag darstellen, in dem alle Aspekte von freier und Arbeitszeit berücksichtigt werden. Christian Kroll geht sogar davon aus, dass das genaue Befolgen des Tages nach ihren Ergebnissen zu erhöhtem Stress führen könnte. Daher sei die Studie eher ein "Gedankenexperiment, das Aufschluss darüber gibt, welche Prioritäten Menschen setzen würden, um mehr Wohlbefinden zu erreichen, hätten sie die Freiheit ihren Tag selbst zu gestalten".
[PA]
Webseite der Jacobs University
Webseite des Georgia Institute of Technology