Neue Zahlen
60.000 Studenten ohne Abitur
Neue Berechnungen des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE): Die Zahl der Studenten mit drittem Bildungsweg hat sich seit 2017 fast vervierfacht.
published: 23.10.2018
In Deutschland hängt Erfolg in der Schule weiterhin in stärkerem Maße von der sozialen Stellung ab als in vielen anderen Länden. Dies geht aus dem neuen Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor. Die Studie trägt den Titel "Chancengleichheit in der Bildung: Abbau von Barrieren für soziale Mobilität". Rund 16 Prozent der Leistungsunterschiede von Schülern in Deutschland gehen demnach auf sozioökonomische Faktoren wie Herkunft und Bildung der Eltern zurück. 2006 habe der Wert noch vier Prozentpunkte höher gelegen, damit habe sich Deutschland unter den OECD-Ländern am stärksten verbessert. Im Durchschnitt liegt der Leistungsunterschied von Schülern in den OECD-Ländern bei 13 Prozent. In Norwegen und Estland fällt er mit acht Prozent besonders geringer aus.
In der Schule erleben junge Menschen oft keine soziale Durchmischung. 46 Prozent der Schüler, die sozial und wirtschaftlich benachteiligt sind, besuchen Schulen, in denen insgesamt viele benachteiligte Schüler lernen. Allerdings liegt die Zahl im OECD-Durchschnitt sogar noch zwei Prozentpunkte höher. Wie aus der Studie hervorgeht, erreichen sozial schwache Schüler in nicht benachteiligten Schulen weitaus bessere Leistungen.
Hierzulande erlangt nur jeder vierte Mensch einen höheren Bildungsabschluss als die Eltern. Damit liegt Deutschland deutlich unter dem Durchschnitt von 41 Prozent, hat sich aber gegenüber früheren Erhebungen in Sachen Chancengleichheit leicht verbessert. Abschlüsse entscheiden über Berufschancen: Menschen mit Hochschulabschluss sind nur halb so oft arbeitslos. In Deutschland schließen zudem nur 15 Prozent der Erwachsenen ohne Abitur ein Hochschulstudium ab. Der OECD-Durchschnitt liegt bei 21 Prozent.
[PA]