Kennt jeder Studierende: Stress während der Klausurenphase. Pointer hat zehn Tipps, um am Ende nicht in komplette Prüfungspanik zu verfallen (Foto: Krivosheev Vitaly/Shutterstock.com) Kennt jeder Studierende: Stress während der Klausurenphase. Pointer hat zehn Tipps, um am Ende nicht in komplette Prüfungspanik zu verfallen (Foto: Krivosheev Vitaly/Shutterstock.com)
Klausurenphase

Bye-bye, Stress!

Wenn du Netflix nicht mehr ohne schlechtes Gewissen gucken kannst, dann weißt du: Die Klausurenphase ist da. Die ersten Prüfungen stehen vor der Tür und mit ihnen klopft der Stress an. Denn egal, wie sehr man sich vorgenommen hat, dass in diesem Semester allesallesallesalles anders wird — es klappt doch nie. Ist auch okay. Damit aber nicht alles zur kompletten Katastrophe wird und du vielmehr die Klausurenphase nervenzusammenbruchsfrei meisterst, hat Pointer zehn Tipps für dich, die den Stress in den nächsten Wochen minimieren. Denn: No one does simply walk into the Prüfungsphase.
 



First things first: Tschakka! Du bist nicht allein

Erstmal: Du bist nicht allein. Alles gut. Laut CampusKompass 2015 der Techniker Krankenkasse fühlen sich 44 Prozent der Studierenden an Deutschlands Unis durch Stress belastet. Vor allem in der Prüfungsphase steigt dieser stark an. Die gute Nachricht: Es kommt total darauf an, wie man diesen Stress und die Situation bewertet. Wer verzweifelt, der macht sich noch mehr Druck. Wer hingegen daran glaubt, alles bewältigen zu können, der schafft das auch. Stress kann temporär sogar positiv sein, denn er macht uns leistungsfähiger. Also: Tschakka! Du packst das. Hakuna Matata, Carpe Diem oder whatever. Das musst du jetzt nur noch deinem Kopf klarmachen. Die folgenden Tipps könnten dir dabei helfen #letsgo.

1. Was bist du eigentlich für ein Mensch?

Um möglichst viel und gut zu lernen — und so dem Stress entgegenzuwirken — musst du dich erstmal selbst kennenlernen. Klingt kitschig, ist aber so. Also: Wo kannst du am besten lernen? In der Bib, daheim oder in einem Café? Wichtig ist zudem die ideale Uhrzeit. Die einen können nach Sonnenuntergang am besten lernen, die anderen davor. Grob kann man sagen, dass die meisten ein bis zwei Stunden nach dem Aufstehen am produktivsten sind. Dann kommt das Mittagstief. Aber da ist tatsächlich jeder ein anderer Lerntyp. Also finde zuerst heraus, was dir beim Lernen am besten hilft.
 


2. Überlass nichts dem Zufall

Am Spruch "Lebe jeden Tag als wäre es dein letzter" ist sicherlich was dran — aber nicht während der Klausurenphase. Nope! Da solltest du deine Wochen am besten im Voraus genau durchplanen. Bis wann willst du was erreicht haben? Welches Kapitel zusammengefasst, welche Fachbegriffe auswendig gelernt haben? Wirklich hilfreich zur Zielformulierung ist die "SMART"-Methode. Wenn dein Plan steht, kannst du dich im Laufe der Zeit immer wieder vergewissern, wie gut du mit dem Lernen vorankommst und verfällst am Ende nicht in Last-Minute-Stress.


3. Wiederholen, wiederholen, wiederholen

Um den klausurrelevanten Stoff nicht nur möglichst schnell, sondern auch effektiv im Kopf zu behalten, gilt: wiederholen. Nur dadurch schaffst du es, das Wissen vom Kurz- ins Langzeitgedächtnis zu katapultieren. Um also am letzten Tag vor der Klausur nicht in Panik zu verfallen, weil du dich auf einmal an nichts erinnerst: Schau dir jeden Abend vor dem Schlafengehen das an, was du den Tag über gelernt hast. Geh es im Kopf erneut durch und dann ab in die Heia. Lass die Notizen neben deinem Bett liegen und wenn am nächsten Morgen der Wecker (ja, den solltest du dir stellen) klingelt, schaust du dir den Stoff erneut an.




4. Quatsch dich selbst voll

Apropos wiederholen: Mach dir deinen eigenen Podcast. Ja, ehrlich. Sprich dir deine Lernzettel auf dein Smartphone. Wenn man schon die Technik dazu hat, warum sie nicht auch nutzen? Ob du deinen Notizen vorliest und sie aufnimmst oder dir selbst einen kleinen Vortrag hältst — die Sprachaufnahmen hast du dann auf deinem Handy und kannst sie jederzeit anhören. Ob in der Bahn, beim Warten auf den Bus oder in der Mensaschlange — diese Zeit kannst du optimal nutzen und so dem späteren Stress entgegenwirken.
 



5. Mach mal `ne Pause

Ja, Wiederholungen sind unabdingbar. Pausen aber auch. Denn gerade in den Ruhephasen verarbeitet dein Gehirn das neu aufgenommene Wissen. Beim Lernen hat sich deshalb bewährt, in Intervallen zu arbeiten. Eine der bekanntesten Techniken ist die "Pomodoro"-Methode: Hintereinander folgen drei Arbeitseinheiten von 25 Minuten mit je fünf Minuten Pause dazwischen. Nach der vierten Arbeitseinheit gibt`s 30 Minuten Pause. Am besten teilst du dir vorher ein, was du in jedem Arbeitsblock geschafft haben willst.




6. Kauf dir ein Wandtattoo

Nein, keine Angst, nicht wirklich. Aber du brauchst das, was meist auf ihnen steht: einen Motivationsspruch. Oder irgendwas, das dich antreibt. Definiere dir ein Ziel, das du am Ende der Klausurenphase erreicht haben willst. Geht es dir um bombastische Noten, ums Bestehen oder darum, viel für dich selbst zu lernen? So kannst du Stress viel gezielter bekämpfen und vor allem verstehen, wann dein Körper unter Stress gerät: Wirst du nervös, weil du etwas nicht verstehst, es zu viel Stoff ist oder du zu hohe Ansprüche an dich selbst hast? Wer seine Ziele kennt, kennt auch sich selbst besser.

7. Treat yourself

Was in der Klausurenphase auf jeden Fall nicht zu kurz kommen darf: Du. Right. Vergiss dich bloß nicht. Ob es nun ein leckeres Abendessen ist, ein FIFA16-Turnier oder ein stereotyper Beauty-Abend — tu dir selbst was Gutes #becauseyoudeserveit. Oh yes, belohn dich für kleine Erfolge und sei nicht zu hart mit dir, solltest du am Ende des Tages mal nicht alles Vorgenommene erledigt haben. Denn Stress hat vor allem der, der ihn sich macht. Und dazu gehörst du ab jetzt nicht mehr, oder?
 


8. Sprich mit Kommilitonen

Wer kennt ihn nicht, den pulserhöhenden Stress Sekunden vor der Klausur: Kurz vor der Prüfung quatscht man noch fix mit den Kommilitonen und merkt auf einmal, dass man etwas ganz falsch verstanden hat, oder, im schlimmsten Fall, vergessen hat etwas zu lernen. Um dem entgegenzuwirken ist es sinnvoll, sich schon während der Lernphase regelmäßig mit Studienfreunden zu treffen und über den Stoff zu sprechen. So gehst du auf Nummer sicher, alles zu verstehen und die richtigen Dinge zu lernen. Außerdem verinnerlicht man Wissen besser, wenn man es anderen nochmal in eigenen Worten erklärt.

9. Ganz ehrlich: Ist doch nur `ne Klausur

In deinem Leben standest du schon vor vielen Herausforderungen. Du hast vieles gemeistert und erfolgreich hinter dich gebracht. Wenn man während der Klausurenphase unter Strom steht, neigt man schnell dazu, Situationen zu überschätzen. Und sich selbst unnötig viel Stress zu machen. Wie viel hängt denn wirklich von dieser einen Klausur ab? Wie viele Credit Points zählt sie für deine Gesamtnote? Mach dir immer wieder klar, dass dein Leben nicht davon abhängt, ob du mit einer 1,0 bestehst. So nimmst du dir selber viel Druck - und ohne den lernt es sich unbeschwert. Versprochen.

10. Und jetzt: Schau dir diesen TedTalk an

Jetzt hast du es durch neun Tipps geschafft. Einige von ihnen werden dir hoffentlich helfen, mit weniger Stress durch die Klausurenphase zu kommen. Und wenn nicht, dann ist das auch okay. Es gibt so viele unterschiedliche Lerntypen, wie es Studierende gibt. Ehrlich. Vielleicht gehörst du zu den Prokrastinierern. So what. In seinem grandiosen TedTalk erklärt Tim Urban, warum das überhaupt nicht schlimm ist. Es gibt nicht den einen goldenen Weg, die eine perfekte Lösung. Finde für dich selbst heraus, was sich richtig anfühlt. Und wenn es die durchzechte Nacht ohne Schlaf und literweise Club Mate direkt vor Klausurtag ist, ist das eben so.

Tim Urban: Inside the mind of a master procrastinator | TED Tim Urban knows that procrastination doesn't make sense, but he's never been able to shake his habit of waiting until the last minute to get things done. In this hilarious and insightful talk, Urban t Tim Urban: Inside the mind of a master procrastinator | TED

Inside the mind of a master procrastinator | Tim Urban

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You never suffer alone

Und wenn der Stress dann in letzter Sekunde doch mal zu viel wird, die Nerven zu dünn und die Zeit zu knapp — nie vergessen: Du bist nicht allein. Prokrastination kennen wir alle. Schlechtes Zeitmanagement auch. Die gute Nachricht: Man überlebt`s. Wenn du also in der Nacht vor der Klausur verzweifelt und tränennah den Kopf gen Schreibtisch fallen lässt, denk an all die anderen, die in diesem Moment genau das gleiche tun.
 


 


 


 


 


 


 

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Die Autorin: Jana Schütt
Die Autorin: Jana Schütt

Die Autorin: Jana Schütt

1993 geboren. Aufgewachsen in einem Dorf in Niedersachen zwischen Kühen und katastrophalen Busverbindungen – gelandet in der zweitgrößten Stadt Deutschlands. Dann ging es für Jana erstmal ab in die Werbung, als Texterin arbeiten. Inzwischen ist sie an der Uni Hamburg, um etwas über Soziologie und Medien- und Kommunikationswissenschaften zu lernen. Die Pointer-Autorin mag kein Gemüse, Kartoffelchips findet sie aber voll okay. Größter Traum: Niklas Luhmann auf einen Pfefferminztee treffen.