Zahl der minderjährigen Studierenden hat sich vervierfacht
Im Studienjahr 2015 haben sich insgesamt 3737 Studierende unter 18 Jahren an Hochschulen eingeschrieben: Das sind 0,7 Prozent der ingesamt 507.000 Studienanfänger im Jahr 2015. Besonders interessant wird diese Zahl, wenn man sie mit den letzten Jahren vergleicht: So gab es 2010 lediglich 837 Studierende, die unter 18 waren. Dies sind 0,2 Prozent der 445.000 Studienanfänger in diesem Jahr — und ein deutlicher Unterschied zu den 0,7 Prozent 2015.
Probleme angesichts der hohen Zahl an minderjährigen Studierenden scheint es allerdings nicht zu geben - jedenfalls sehen Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und das Deutsche Studentenwerk (DSW) keine. Durch Generaleinwilligungen der Eltern und weitere rechtliche Regelungen ist es den jungen Studierenden möglich, ebenso selbstständig und eigenverantwortlich zu handeln wie die volljährigen.
Hochschulkarte
Hochschulkarte
Sind denn alle auf einmal viel schlauer und fleißiger?
Grund für die vielen minderjährigen Erstsemester ist nicht, dass auf einmal alle viel schlauer und fleißiger wären, sondern das verkürzte Abitur (G8). So gut wie alle Bundesländer entschieden sich seit 2000 dafür, die Zeit bis zum Abi auf acht gymnasiale Schuljahre zu verkürzen. Die Folge: viel Kritik von Eltern und Schülerschaft. Und viele minderjährige Abiturienten, die sich auf Studienplätze bewerben. Mittlerweile sind einige Bundesländer wieder zur längeren Abiturzeit (G9) zurückgekehrt oder überlegen sich andere Lösungen. Die Kritik ebbt nämlich auch weiterhin nicht ab. Denn vielleicht ist es ja gar nicht so verkehrt, mit 16 oder 17 noch aus der Tupperdose zu essen, statt in den überfüllten Mensaschlange zu warten.
Stduiumstudierenminderjährige Studierendeminderjährige studentennach dem abi studieren