Über 90 Manipulationen
Alles begann wie in einem Hollywood-Movie: Berichten amerikanischer Medien zufolge, u.a. von "The Daily Iowan", besorgte G. sich sogenannte Keyloggers, mit denen er heimlich den Computer seiner Dozentin hackte. Damit konnte er alles verfolgen, was auf ihrem PC geschah: Passworteingaben, angefertigte Klausuren und das Eintragen von Noten. Und diese Chance nutze er: Laut Angaben der Polizei soll er sich von März 2015 bis Dezember 2016 mehr als 90-mal illegal eingeloggt und Noten verbessert haben. Doch auch seinen Komilitonen half der 22-Jährige: Bei mindestens fünf weiteren Studierenden soll G. Noten manipuliert haben und zudem auch noch Kopien von anstehenden Klausuren verteilt haben.
Doch wie in jedem Film tritt auch hier einen Wendepunkt ein: Die Dozentin entdeckte den Betrug. Das FBI wurde eingeschaltet und durchsuchte G.s Wohnung. Dort fanden sie Keylogger sowie weitere Beweise — Grund genug, G. festzunehmen. Der ist mittlerweile zwar auf Kaution frei, doch ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft. Man könnte die Geschichte nun damit abschließen, wie leicht- und blödsinnig diese Hacking-Aktion war. Man könnte sich aber auch Gedanken darum machen, unter welchem Leistungsdruck und Stress Studis stehen, dass sie keinen anderen Ausweg sehen, als zu solch rigorosen Mitteln zu greifen. Ein offenes Ende — wie in manch gutem Hollywood-Film.