Eine Frage der Fairness
Eigentlich haben die Juristen eine eigene Fachbereichsbibliothek. Aktuell wird das Gebäude, in dem sich diese befindet, jedoch renoviert. Ein Ende ist bisher nicht in Sicht, die Umarbeiten können noch einige Jahre dauern, so sagt der Uni-Sprecher Rudolf-Werner Dreier in einem einem Interview mit Magazin "bento". Nicht nur ärgerlich, sondern auch unpraktisch, denn so lange sitzen die Jura-Studis noch mit in der Uni-Bib. Am Anfang wurden die exklusiven Plätze nicht visuell kenntlich gemacht — mit der Folge, dass auch andere Studis dort ihre Bücher ausbreiteten.
Nun gibt es die Sticker, die dies verhindern sollen. Fachfremden Studis ist es zwar nicht strikt verboten, sich auf diese Plätze zu setzen, die Uni hofft aber auf Verständnis und Rücksichtnahme. Eine wirkliche Begründung, warum denn nun ausgerechnet die Jura-Studis die extra Plätze bekommen, vermisst man seitens der Uni. Andere haben da ihre ganz eigene Theorie: So schreibt "bento", dass die Jura-Studis eben unter besonders hohem Lerndruck stehen würden, extrem viel büffeln müssten und sich deshalb darauf verlassen können müssten, dass sie Platz in der Bib finden.
An der Uni Freiburg scheint man sich einig: Die Jura-Studis haben Vorrang in der Uni-Bib, die anderen Studis müssen weichen. Schließlich gebe es für die anderen genug Ausweichmöglichkeiten zum Lernen und Büffeln, so Nicolas Scherger, der stellvertretende Pressesprecher der Uni Freiburg, "fudder" gegenüber. Hm, das klingt so halbüberzeugend und irgendwie nicht fair. Sollte nicht auch hier gelten: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst? Schließlich haben auch andere Studis Lerndruck.
Studis müssen auf dem Boden sitzen
Dass die Universitätsbibliothek Freiburg eine kleine Katastrophe ist, ist schon länger bekannt: Zahlreiche Baupannen, ein undichtes Dach, mangelnde Barrierefreiheit und eine zu stark blendende Fassade sorgten bereits für Kritik. Und auch das mangelnde Sitzangebot ist ein bereits bekanntes Problem: Schon vor dem Jura-Zuzug waren Plätze Mangelware und Studis mussten auf dem Boden arbeiten. "fudder" machte sich deshalb bereits 2016 auf die Suche nach alternativen Lernplätzen. Tja, die Tipps sind wohl immer noch aktuell und hilfreich.
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