Eine neue App von Studierenden soll Pfandsammler und -spender zusammenbringen (Foto: Teerasak Ladnongkhun/Shutterstock.com) Eine neue App von Studierenden soll Pfandsammler und -spender zusammenbringen (Foto: Teerasak Ladnongkhun/Shutterstock.com)
Leibniz Universität Hannover

Studis entwickeln App für Flaschensammler

Welcher Studi kennt es nicht: Während des Semesters häuft sich ein riesiger Berg an Pfandflaschen an, der an den schiefen Turm von Pisa erinnert. Und die Lust, den Berg nach und nach zum nächsten Supermarkt zu schleppen, ist gering. Doch jetzt gibt es gute News, denn du kannst mit dem Pfand etwas Sinnvolles anstellen: Es spenden. Studierende der Leibniz Universität Hannover sind gerade dabei, eine App zu entwickeln, über die Menschen ihre leeren Flaschen an Flaschensammler spenden können. Das Projekt heißt "Pfandschaf(f)t" und Pointer verrät dir, was sich dahinter verbirgt.
 


Alles begann nach der Klausurenphase

Christoph Reinders studiert an der Uni Hannover Informatik. Er kam auf die App-Idee, als er sich nach einer anstrengenden Klausurenphase in seinem Zimmer umsah und Unmengen an angesammelten Pfandflaschen erblickte. Da muss man doch etwas machen, dachte sich der 27-Jährige und begann, seine Idee zur Flaschensammler-App auszubauen. Er wendete sich an die Studentenorganisation Enactus Hannover, die unternehmerisches Denken mit gesellschaftlichem Engagement verbindet und bei der Umsetzung von Ideen unterstützt.

Bei den Recherchen merkte Reinders, dass es zwar schon die Berliner Organisation Pfandgeben.de gibt, die Pfandsammler und -spender zusammenbringt – allerdings nur per Telefonat. Reinders Vermutung, dass manche Menschen nicht gerne zum Hörer greifen, bestätigte sich durch eine Umfrage. Eine App als neues Medium sollte dieses Problem lösen. Denn was viele nicht unbedingt vermuten: Die meisten Pfandsammler besitzen ein Handy. Und wer kein Smartphone besitzt, bekommt Nachrichten einfach per SMS.
 


Das kann die App

Die App, die voraussichtlich Ende Juli dieses Jahres starten soll, funktioniert folgendermaßen: Spender können sich anmelden und angeben, wie viele Flaschen sie spenden wollen und wo sowie wann diese abgeholt werden können. Per Zufall sucht die App dann einen Pfandsammler in der Nähe, der sich bewerben kann und dann die Angaben bekommt, um die Flaschen am verabredeten Ort abzuholen. Das alles kann komplett anonym ablaufen oder mit einem Treffen verbunden werden, wenn beide Seiten einwilligen. Auch soll die Möglichkeit gegeben werden, den Kontakt zu halten, um einen Pfandsammler weiterhin mit Flaschen zu versorgen.


Sieben Studis, ein Ziel

Mittlerweile arbeitet Reinders auch nicht mehr allein am Projekt: Eine Gruppe aus sieben Studierenden der Studentenorganisation Enactus Hannover hat sich zusammengetan, um die App weiter voranzutreiben und erfolgreich zu launchen. Zwei Studis sind für die Programmierung zuständig, einer für das Design der App und vier weitere kümmern sich gemeinsam um den Bereich Marketing und Sponsoring. Die Studierenden kooperieren dabei mit der Initiative pfandgeben.de aus Berlin.

Bekannt gemacht wird die App vorerst nur in Berlin und Hannover, denn es braucht genug Menschen in einer Stadt, die mitmachen. Die App kann aber theoretisch überall genutzt werden – schließlich gibt es fast in allen Städten WGs, die ab und zu auf riesigen Pfandbergen sitzen. Wir wünschen viel Glück beim Launch der App!

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Die Autorin: Jana Schütt
Die Autorin: Jana Schütt

Die Autorin: Jana Schütt

1993 geboren. Aufgewachsen in einem Dorf in Niedersachen zwischen Kühen und katastrophalen Busverbindungen – gelandet in der zweitgrößten Stadt Deutschlands. Dann ging es für Jana erstmal ab in die Werbung, als Texterin arbeiten. Inzwischen ist sie an der Uni Hamburg, um etwas über Soziologie und Medien- und Kommunikationswissenschaften zu lernen. Die Pointer-Autorin mag kein Gemüse, Kartoffelchips findet sie aber voll okay. Größter Traum: Niklas Luhmann auf einen Pfefferminztee treffen.