Die Entscheidung für einen Studienkredit sollte niemand leicht fällen – es gilt, im Vorfeld einiges zu berücksichtigen (Foto: wutzkohphoto/Shutterstock.com) Die Entscheidung für einen Studienkredit sollte niemand leicht fällen – es gilt, im Vorfeld einiges zu berücksichtigen (Foto: wutzkohphoto/Shutterstock.com)
CHE-Studienkredit-Test 2018

Vier Schritte zum Studienkredit

Geld – eine Ressource, die gerade für Studierende oft Mangelware ist. Und auch wenn die Zahl der Studis, die für ihre Ausbildung einen Kredit aufnehmen müssen, laut einer Studie des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) sinkt (Pointer berichtete), führt für einige junge Menschen kein Weg an einem Darlehen vorbei.




Doch selbst in diesem Fall sollte mit der Entscheidung, sich für das Studium zu verschulden, nicht leichtfertig umgegangen werden, sondern im Vorfeld einige Fragen berücksichtig werden. Für alle, die mit dem Gedanken spielen, einen Studienkredit zu beantragen, hat das CHE einen Leitfaden aus vier Punkten erstellt, der Orientierung bietet und vor einer vorschnellen Entscheidung schützt. Pointer hat diese vier Punkte für dich im Überblick.
 


1. Checke deinen tatsächlichen Bedarf

Bevor du einen Kredit für dein Studium beantragst, frage dich, ob du diesen tatsächlich brauchst oder die Aufnahme eines Darlehens vielleicht umgehen kannst. Dazu solltest du im ersten Schritt deine erwartbaren Einnahmen mit den erwartbaren Ausgaben auflisten und gegeneinander abwägen. Beachten solltest du u.a. deine Einnahmen durch Jobs, Eltern oder Verwandte, BAföG und Stipendien. Bei den Ausgaben gilt es, Lebenshaltungskosten wie Miete und Lebensmitteln, Studienkosten sowie Gebühren und Beiträge wie Versicherungen und GEZ zu berücksichtigen. Im Anhang des CHE-Studienkredit-Tests findest du eine vollständige Checkliste.




Hast du alles aufgelistet, solltest du darauf schauen, ob du deine Ausgaben auch mit anderen Möglichkeiten decken könntest und z.B. ein Nebenjob die Aufnahme eines Darlehens überflüssig macht. Ist dies nicht der Fall und du brauchst einen Kredit, solltest du schauen, für welche Dauer du ihn benötigst. Denn oftmals ist es gar nicht nötig, diesen für den kompletten Verlauf des Studiums zu nehmen, sondern nur zu einer bestimmten Phase, damit du dich besser auf das Studium konzentrieren kannst, z.B. wenn es Richtung Abschluss geht. Als Faustregel rät der CHE: So wenig Kredit aufnehmen wie möglich, aber so viel wie für ein reibungsloses Studium erforderlich.


2. Werde dir über deine Anforderungen klar

Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Krediten, die je nach individueller Lage besser oder schlechter passen. Deshalb solltest du genau schauen, was du brauchst, und bei dem Kredit achten auf: Zinssatz, Flexibilität, Wechsel der Hochschule und Förderung bei einem Auslandsstudium. Ein Blick in den CHE-Studienkredit-Test ist deshalb besonders empfehlenswert, da dort alle untersuchten Kredite in den Dimensionen Zugang, Kapazität, Kosten, Risikobegrenzung und Flexibilität erklärt werden – und damit in allen für dich relevanten Merkmalen.

3. Vergleichen, vergleichen, vergleichen

Nachdem du dir über deine individuellen Anforderungen klar geworden bist, geht es los: Nimm die einzelnen in Frage kommenden Kredite unter die Lupe. Im CHE-Studienkredit-Test findest du neben der Auflistung auch ein Glossar, in dem alle relevanten Begriffe, die dir bei den Kreditinstituten ins Auge stechen, erklärt werden. Hast du deine favorisierten Kredite zusammen, gilt es, weitere Kriterien zu checken, z.B. Altersgrenzen oder gesicherte Zinssätze. Ratsam ist es zudem, einen Tilgungsrechner zu nutzen, um die realen Kreditkosten zu checken.
 


4. Nimm Kontakt zu den Anbietern auf

Du hast die Liste mit den besten Krediten für dich fertig? Dann schreibe die Anbietern nun an und hole dir verbindliche Angebote ein. Auch solltest du unbedingt Beratungsgespräche in Anspruch nehmen, um alle offenen Fragen zu klären und ein Gefühl dafür zu bekommen, mit wem du es zu tun hast. Manchmal ist es sogar möglich, in solchen Gesprächen noch flexiblere Lösungen und Sonderkonditionen auszuhandeln, die so standardmäßig nicht vorgesehen sind.

Sobald du dir alle Angebote eingeholt hast, solltest du dir Zeit lassen und auf keinen Fall sofort unterschreiben. Sprich mit Eltern und Freunden darüber, hol dir weitere Meinungen ein und kontaktiere z.B. externe Stellen wie den AStA deiner Uni, der oft in Finanzfragen unabhängig und kostenlos berät. Wenn du dann nach einiger Bedenkzeit eine Entscheidung für einen der Kredit fällst, solltest du dabei unbedingt ein gutes Gefühl haben.

Den kompletten CHE-Studienkredit-Check 2018 zum Nachlesen findest du hier.
 

StudienkreditTippsTestCHE-Studienkredit-Test 2018

Die Autorin: Jana Schütt
Die Autorin: Jana Schütt

Die Autorin: Jana Schütt

1993 geboren. Aufgewachsen in einem Dorf in Niedersachen zwischen Kühen und katastrophalen Busverbindungen – gelandet in der zweitgrößten Stadt Deutschlands. Dann ging es für Jana erstmal ab in die Werbung, als Texterin arbeiten. Inzwischen ist sie an der Uni Hamburg, um etwas über Soziologie und Medien- und Kommunikationswissenschaften zu lernen. Die Pointer-Autorin mag kein Gemüse, Kartoffelchips findet sie aber voll okay. Größter Traum: Niklas Luhmann auf einen Pfefferminztee treffen.