Frauen stellen in vielen deutschen Informatikstudiengängen eine Minderheit dar. Die Gründe sind neben weiterhin vorherrschenden Geschlechterstereotypen u.a. auch fehlende Vorbilder in Studium und Beruf sowie die Gestaltung der Studiengänge. Bei einer Befragung von 2.600 Informatikstudierenden durch das CHE zeigte sich: Die Mehrheit der weiblichen Studierenden wünscht sich zwar Beispiele und Übungsaufgaben, die beide Geschlechter ansprechen, jedoch keine alleinigen Angebote für Frauen.
Lediglich 3,4 Prozent der befragten Studentinnen sprachen sich für reine Frauenstudiengänge aus. Jede achte IT-Studentin hätte gern geschlechtergetrennte Programmierkurse, nur rund acht Prozent wünschen sich Arbeitsgruppen oder Tutorien für Frauen. Isabel Roessler erläutert: "Frauen möchten auch im Informatikstudium nicht als Minderheit mit speziellen Bedürfnissen wahrgenommen werden. Sie wollen gute Betreuung und Konzepte, aber keine Sonderbehandlung." Betreuungsangebote gerade zum Studienbeginn sollten deshalb nicht als Frauenfördermaßnahmen dargestellt werden, rät die Studienautorin und Senior Projektmanagerin beim CHE.
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