Dr. René Bochmann fasst die Ergebnisse seiner Studie zusammen
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Studenten nehmen Vorlesungen als langweilig wahr
Um die Gründe für die sinkenden Anwesenheitszeiten herauszufinden, befragte Bochmann innerhalb von vier Jahren rund 2000 Studierende an 42 Hochschulen. Dabei stellte sich heraus, dass Vorlesungen häufiger geschwänzt werden als Seminare oder Praxismodule. Eine langweilige Gestaltung, die Verfügbarkeit des Vorlesungsinhalts an anderen Stellen und die fehlenden Konsequenzen bei Abwesenheit: Das waren die drei Hauptgründe, welche die Studierenden für das Fernbleiben von Vorlesungen angaben.
Bochmann fragte aber auch, wann und warum Studierende eine Vorlesung besuchen. Der mit Abstand wichtigste Beweggrund der Befragten war die Notwendigkeit eines Leistungsnachweises – erst dahinter folgte das Interesse am Inhalt der Vorlesung. Für ein insgesamt besseres Vorlesungserlebnis wünschen sich knapp 20 Prozent der Befragten eine gute Organisation. Für weitere 14 Prozent ist der Grad der Interaktivität wichtig.
"Frau S.!! Twittern Sie schon wieder während der Vorlesung?!"
— AS (@wiase) June 19, 2014
"Ja, aber die ist auch so langweilig!"
"SIE SIND DER DOZENT!"
Mehr Interaktivität notwendig
Bochmann schlussfolgert, dass Studierende aktiver in den Unterricht eingebunden werden wollen. Frontalunterricht werde von Studenten oft als langweilig und monoton wahrgenommen und müsse verringert werden. Der Forscher fordert eine Erneuerung der Vorlesungsstrukturen, auch einige Seminare müssten überarbeitet werden. Dozentinnen und Dozenten sollen laut Bochmann zukünftig eher als Coach der Studierenden fungieren, um die Interaktivität und den Lernertrag zu steigern.
[PA]
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