Die "Kleine Fächer-Wochen" sollen wenig bekannte Studienfächer stärken (Foto:debasige/Shutterstock) Die "Kleine Fächer-Wochen" sollen wenig bekannte Studienfächer stärken (Foto:debasige/Shutterstock)
Hochschulen

Von Sorabistik bis Glaziologie: Die "Kleine Fächer-Wochen" starten

Albanologie, Sorabistik und Glaziologie: Diese Fächer gibt es an deiner Hochschule nicht? Kein Wunder, denn sie gehören zu den sogenannten Kleinen Fächern und haben teilweise nur eine einzige Professur in ganz Deutschland. Die Kleinen Fächer werden in Deutschland seit den 1970er Jahren erforscht und heute von der "Arbeitsstelle Kleine Fächer" an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz auf einer eigenen Website kartiert. Aktuell gibt es deutschlandweit 153 Studienfächer, die die Kriterien eines Kleinen Fachs erfüllen. Zum Start der "Kleine Fächer-Wochen" hat Pointer für dich einige der kleinsten Fächer genauer unter die Lupe genommen. Doch zunächst: Was sind die "Kleine Fächer-Wochen"?

Von Technik- bis Geisteswissenschaften

Um die Kleinen Fächer zu stärken und auf sie aufmerksam zu machen, haben das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) die "Kleine Fächer-Wochen" ins Leben gerufen. Die Hochschulen konnten in ihren Konzepten für die "Kleine Fächer-Wochen" jeweils eigene Akzente setzen. Die Bandbreite der Projekte ist groß. Beteiligt sind Technik- und Naturwissenschaften ebenso wie Geistes- und Sozialwissenschaften. 17 Projekte werden von Hochschulen in ganz Deutschland im Wintersemester 2019/20 bearbeitet. Geplant sind Ausstellungen, Veranstaltungen mit Schulklassen, Vorträge, Diskussionen und Begegnungen – über den Tellerrand der jeweiligen Hochschulen hinaus. Welche Hochschulen an den "Kleine Fächer-Wochen" teilnehmen und welche Projekte angeboten werden, erfährst du auf der Website der Initiative. Ebenso gibt es dort jede Woche neue Updates zu den aktuellen Entwicklungen der Projekte.

Glaziologie: 2,5 Professuren an deutschen Hochschulen

Die Glaziologie beschäftigt sich mit der Erforschung von Themen rund um Eis und Schnee. Ursprünglich entstand die Glaziologie in der Schweiz unter dem Namen Gletscherkunde. In Deutschland gibt es zwar keinen eigenen Studiengang der Glaziologie, jedoch bietet insbesondere die Uni Bremen im Fachbereich Geowissenschaften ein breites Modulangebot zum Themenbereich an. So werden von der Universität aus beispielsweise Forschungsreisen in die Alpen unternommen. Auch die Universitäten in Göttingen und Tübingen beschäftigen sich mit der Glaziologie.

Gebärdensprache: 3 Professuren an deutschen Hochschulen

Das Studium der Gebärdensprache beschäftigt sich neben des Lernens der Sprache und des Dolmetschens auch damit, den Umgang mit der Sprache kritisch zu hinterfragen. Der Fokus liegt auf der deutschen Gebärdensprache, doch auch Fremdgebärdensprachen werden untersucht. Gebärdensprache kannst du an der Universität Hamburg und an der Humboldt-Universität Berlin studieren.
 


Numismatik: 1 Professur an deutschen Hochschulen

In der Numismatik dreht sich alles um Geld und seine Geschichte. Die auch als Münzkunde bekannte Wissenschaft hat ihren Fokus auf dem wissenschaftlichen Erforschen von Münzen, beschäftigt sich jedoch auch mit Papiergeld und Zahlungsmitteln, die vor der Erfindung der Münze verwendet wurden. Den Studiengang Numismatik bietet die Goethe-Universität Frankfurt am Main an.

Frisistik: 2 Professuren an deutschen Hochschulen

Wer Frisistik studiert beschäftigt sich mit der friesischen Sprache, die in Teilen der Niederlande und Deutschlands gesprochen wird. Besonders im Fokus steht dabei Nordfriesland, wo ganze zehn verschiedene friesische Mundarten gesprochen werden. Durch die Ähnlichkeit zu Nachbarsprachen wie Dänisch, Deutsch und Niederländisch gehört die friesische Sprache zu den vielfältigsten im deutschen Sprachraum. Frisistik kann als eigener Studiengang an der Universität Kiel studiert werden. Auch die Universität Flensburg bietet ein passenden Seminar an.
 

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Der Autor: Tom Nelson
Der Autor: Tom Nelson

Der Autor: Tom Nelson

Teetrinker, Fußball-Nerd, Foodie: Tom ist ein echter„Hamburger Jung“. Nach dem Abitur zog es ihn nach Braunschweig, wo er sich am Architekturstudium versuchte. Als ihm klar wurde, dass er später lieber Texte schreiben als Häuser planen würde, kehrte er in die Hansestadt zurück, um Medienwissenschaften zu studieren. Aufgrund seiner Liebe zu Wind und Wetter sowie nordischen Landschaften verbringt er sein Auslandssemester in Schottland. Bei Pointer schreibt Tom für dich über Studium, Reisen und Entertainment.