Schnelle Mode mit negativen Auswirkungen
"Schnelllebige Mode setzt auf billige Textilien mit niedriger Qualität, die bereits nach kurzer Zeit entsorgt werden", sagt Projektleiter Prof. Dr. Martin Müller von der Universität Ulm. Möglich gemacht werde diese günstige Produktion im Ausland durch niedrige Löhne und schädliche Bedingungen für den Menschen und die Umwelt. Es komme zu Wasser- und Luftverschmutzung, dem Einsatz von Pestiziden, Menschenrechtsverletzungen und erhöhtem Kohlendioxid-Ausstoß. "Unser Konsumverhalten muss sich dringend verändern. Denn obwohl sich viele Menschen der schlechten Bedingungen bewusst sind, kaufen sie trotzdem weiter billige Kleidung", betont Müller.
230.000.000 Kleider in Deutschland fabrikneu vernichtet oder verramscht https://t.co/krmeJA3X4t pic.twitter.com/bLKh183p7c
— WELT (@welt) November 10, 2019
Stärkeres Bewusstsein für Nachhaltigkeit schaffen
Da sich besonders Jugendliche von den günstigen Produkten locken ließen, setze hier das Projekt in Zusammenarbeit mit der TU Berlin an. "Angesichts des aktuellen Trends von schnelllebiger Mode, besteht großer Bedarf, vor allem junge Menschen für die umweltbezogenen und sozialen Auswirkungen des Modekonsums zu sensibilisieren", so Dr. Thomas Pyhel, DBU-Fachreferent für Umweltbildung.
Schüler gestalten aktiv mit
An insgesamt sechs Schulen in Berlin und Ulm soll untersucht werden, wie eine aktive Beteiligung von Schülern zu einem stärkeren Bewusstsein für Nachhaltigkeit gefördert werden kann. Mit Hilfe von Mitmach-Experimenten, die gemeinsam von Schülern und Forschern durchgeführt werden, sollen Konzepte für einen nachhaltigen Kleidungskonsum entwickelt werden. Mögliche Mitmach-Veranstaltungen seien zum Beispiel Kleidertauschpartys, das Einrichten von Textilwerkstätten oder das Durchführen von sogenannten "Zero Waste Design"-Workshops, also Arbeitsgruppen, die Kleidung ohne Abfall entwickeln. An der Umsetzung sollen außerdem mehrere Unternehmen aus der nachhaltigen Textilherstellung beteiligt sein. Auf Basis der Ergebnisse des Projekts sei geplant, passende Lehr- und Lernformate für verschiedene Schulformen zu entwickeln. Gleichzeitig sollen die Erkenntnisse in die Lehramtsausbildung der beiden Universitäten fließen.
#Nachhaltige Mode aus #Orangenschalen: Jedes Jahr fallen in Italien 700.000 Tonnen Abfälle in der Zitrusfrucht-Industrie an. Ein Modelabel nutzt das Potenzial der #organischen Reste und verarbeitet sie zu hochwertigen Stoffen. https://t.co/k2CT1bjv8D pic.twitter.com/Txgawr1eUl
— Stadtwurzel (@Stadtwurzel) October 4, 2019
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