So funktioniert die Corona-App
Die App wird auf Android-Smartphones ab Android-Version 6 und mit Google-Play-Services sowie auf iOS-Geräten mit iOS 13.5 als Mindestvoraussetzung verfügbar sein. Und so funktioniert sie: Sobald du die App installiert hast, erlaubst du ihr den Zugriff auf deine Bluetooth-Funktion. Die App hält dann für einen gewissen Zeitraum fest, welche anderen Geräte, auf denen die App ebenfalls installiert ist, sich zuletzt in deiner Nähe befanden. Solltest du am Coronavirus erkranken, kannst du dies in deiner App festhalten und dadurch alle anderen Nutzer, die mit dir in Kontakt waren, anonym warnen.
Angst um persönliche Daten
Während manche Menschen den Zeitpunkt der Veröffentlichung als zu spät kritisieren, haben andere Angst davor, die App überhaupt zu nutzen. Auf Twitter äußern mehrere Personen Bedenken, ob die App nicht ihre persönlichen Daten preisgeben könne. Der Datenschutz ist ein Thema, auf das die Bundesregierung laut eigener Angaben bei der App viel Wert legt und demnach einer der Gründe, wieso diese mit Verzögerung kommt. Weitere Probleme in der Entwicklung seien die Sicherstellung der umfangreichen Gerätekompatibilität, die Vermeidung eines hohen Energieverbrauchs und eine beständige Bluetooth-Funktionalität, auch wenn der Nutzer die Bluetooth-Verbindung beispielsweise gerade für das Musikhören verwendet, gewesen.
Die Entwickler versichern, dass die erfassten Daten anonym bleiben und dezentral verarbeitet werden. Aus Transparenzgründen machten sie den Quellcode der App auf der Plattform Github öffentlich, damit nachvollziehbar ist, welche Daten in welchem Ausmaß und für welche Zwecke gespeichert werden. Sensible Daten wie persönliche Kontakte oder Daten aus anderen Apps bleiben demnach von der App unberührt. Außerdem hebt die Bundesregierung hervor, dass die Nutzung freiwillig sei.
Frankreich und Italien machen Hoffnung
In Teilen unserer Nachbarländer sind vergleichbare Apps bereits aktiv. Seit dem 2. Juni ist in Frankreich die App "StopCovid" als Download verfügbar, die ähnlich funktioniert und innerhalb der ersten vier Tage über eine Million mal heruntergeladen wurde. In einzelnen Regionen Italiens wurde ebenso eine Warn-App namens "Immuni" auf den Weg gebracht. Damit auch in Deutschland eine hohe Nutzerzahl entsteht, soll zeitgleich zur deutschen App-Veröffentlichung eine breit angelegte Kampagne beginnen, um für die App zu werben.