Der Grund sind fehlende finanzielle Mittel vom Bund. Namentlich 1,2 Millionen Euro kostet die Einführung des Studiengangs, die seitens des Bundes gefördert werden sollte. Dies kam jedoch nicht zustande. Nun müssen die Länder die Finanzierung alleine bewerkstelligen. Allerdings: Laut dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) hat das Dekanat der Uni dem AStA mitgeteilt, dass die nötigen Mittel nicht bereitgestellt würden. Das wollen die Studierenden, angeführt vom Fachschaftsrat Psychologie der Uni Hamburg, nicht auf sich sitzen lassen.
Sie starteten eine Petition, die am 28. Juli bereits 1450 Unterschriften hat. Darin fordern sie die Gewährleistung der Finanzierung zur Einführung des neuen Studiengangs mitsamt Nachqualifizierungsmöglichkeiten für aktuell Studierende. Die Begründung: Nicht nur verliere der Standort Hamburg durch die Nicht-Einführung einiges an Reputation für Psychologie-Studierende. Außerdem würde die Ausbildung von insgesamt rund 150 angehenden Therapeuten verhindert.
Diese haben nämlich keine Alternative, als den Standort zu wechseln. Damit wäre die Ausbildung nach dem alten Bildungsweg für die zum Wintersemester startenden Studenten nicht nur wesentlich langwieriger, nach dem aktuellen Gesetzesmodell ist diese schlicht nicht mehr möglich. Eine Übergangslösung gibt es lediglich für Bestandsstudierende. Wer sein Studium erst im Herbst startet, kann sich nur nach dem neuen Ausbildungssystem für den Job qualifizieren. Eine Nachqualifizierung wird angestrebt, ist allerdings unsicher, wie die die Uni Hamburg auf ihrer Internetseite mitteilte. Dort heißt es zudem, der aktuelle Bachelor-Studiengang Psychologie entspreche nicht den gesetzlichen Vorgaben für die zukünftige Psychotherapeutenausbildung. Die Hochschule setze sich aber für eine Einführung im Wintersemester 2021/22 einsetzen.
Damit geben sich die Psychologie-Studenten jedoch nicht zufrieden. Und sie bekommen Zuspruch: sowohl in den Kommentaren unter der Petition als auch aus den verschiedenen Arbeitsbereichen der Universität. Prof. Dr. Jan Wacker, Leiter des Arbeitsbereichs Differentielle Psychologie und psychologische Diagnostik ist einer der Unterstützer. Er sagt: "Dass die Umsetzung mit zusätzlichen Kosten verbunden sein würde, war von Anfang an klar. Die Kosten waren sogar recht genau beziffert. Nun die nötigen Mittel zu verweigern (...) ist zynisch und nicht hinnehmbar." Es bleibt abzuwarten, ob der Einsatz der Studenten Erfolg hat.
Hochschulkarte
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