Viele Studierende sind in den letzten Monaten in eine finanzielle Notlage geraten. Ursächlich hierfür ist die Corona-Pandemie, aufgrund derer viele Studis ihre Nebenjobs verloren. Um dem entgegen zu wirken, brachte das Bundesbildungsministerium ein 100-Millionen-Euro-Nothilfepaket auf den Weg, um dort Abhilfe zu schaffen, wo die Hilfe benötigt wird. Dem Schreiben nach wurde davon auch in mehr als 41.000 Fällen Gebrauch gemacht.
Allerdings wurden nach Ministeriumsangaben etwa doppelt so viele Anträge eingereicht. "Es ist ein Skandal, dass jeder zweite Antrag von Studierenden auf Unterstützung in der Pandemiekrise abgelehnt wird", sagte der hochschulpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Kai Gehring, laut der "ZEIT". "Die Modalitäten der sogenannten Überbrückungshilfe sind offensichtlich so miserabel, dass Studierende in Notlagen zur blanken Existenzsicherung in den KfW-Studienkredit getrieben werden." Das Bundesbildungsministerium selbst geht nach eigenen Angaben zumindest für den Monat Juli von einer höheren Annahmequote aus.
Die Kritik der Grünen geht jedoch noch einen Schritt weiter: "Dass die Lage vieler Studierender schon vor der Krise so prekär war, zeigt, wie notwendig eine grundlegende Reform der staatlichen Studienfinanzierung ist", meint Gehring. Diese Ansicht teilt auch das Deutsche Studentenwerk. Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde hatte im "Handelsblatt" gesagt, dass viele Studenten keine Pandemie-bedingte Notlage nachweisen könnten, heiße nicht, dass sie nicht in einer Notlage seien, sondern dass diese schlicht schon vorher bestanden habe. Es bleibt abzuwarten, wie gebeutelt die Studierenden tatsächlich aus dieser Krise gehen.
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