Schleswig-Holstein macht es vor: In einer Pressemitteilung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur heißt es, vor allem die praktische Ausbildung solle künftig vor Ort stattfinden. Zusätzlich will man besonders den Erstsemester-Studierenden die Möglichkeit geben, ihre Hochschule kennenzulernen. Außerdem plant das Ministerium, die Hochschulen des Landes bei der Digitalisierung der Onlinelehre im kommenden Wintersemester mit bis zu fünf Millionen Euro zu unterstützen.
"Für den laufenden Digitalisierungsprozess haben wir viel aus dem Sommersemester gelernt. Gerade für Vorlesungen, in denen die Wissensvermittlung und die Erläuterung des wissenschaftlichen Denkens im Vordergrund stehen, sind digitale Formate sehr gut geeignet", meint die Vizepräsidentin der Christian-Albrechts-Universität Kiel, Prof. Dr. Ilka Parchmann in der Mitteilung.
Dieses Konzept wird auch anderswo in Deutschland aufgegriffen. Der Bremer Senat gab ebenfalls in einer Pressemitteilung bekannt, dass "vor allem diejenigen Veranstaltungen in der Hochschule stattfinden, die unbedingt auf die Nutzung der in der Hochschule vorliegenden Infrastruktur, wie beispielsweise Labore und Werkstätten, angewiesen und die unter den Hygienemaßnahmen in den räumlichen Gegebenheiten der Hochschulen durchführbar sind." Auch die Uni Erfurt, die Uni Potsdam, die Uni Osnabrück oder die Berliner Universitäten wollen dieses Konzept umsetzen, um nur einige zu nennen.
Die Berliner Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten teilte in den Planungen für das Wintersemester 2020/21 mit, weiterhin dort Präsenzprüfungen durchführen zu wollen, wo sie unverzichtbar seien. Voraussetzung dafür sind Hygienekonzepte der Universitäten ebenso wie eine effiziente Nutzung der Raumkapazitäten. Die Landeskonferenz meint dazu, dass die Anmietung größerer Hallen oder Veranstaltungsräume außerhalb der Hochschulen für einzelne Hochschulen erneut erforderlich sein könne.
Dass auch diese Herangehensweise keineswegs perfekt ist, dessen sind sich die Verantwortlichen durchaus bewusst. Trotzdem zeigt sich Parchmann in der Schleswig-Holsteiner Pressemitteilung optimistisch: "Digitale Lehre allein ergibt aus Sicht der Universitäten und Hochschulen kein Studium, das den Ansprüchen und Erwartungen der Lehrenden und Studierenden entspricht. Die geeignete Kombination aus digitaler Lehre und Präsenz ist aber sehr vielversprechend für die Zukunft der Hochschullehre."
Hochschulkarte
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