Das ungewöhnliche Stipendium ist ein Projekt von Friedrich von Borries im Rahmen seiner Ausstellung "Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben". Von Borries fragt, ob wir wirklich nach "Erfolg" oder "Wirksamkeit" streben sollten und schlägt als alternatives Ziel die "Folgenlosigkeit" vor. Er fragt: Könnte Folgenlosigkeit ein neues regulatives Ideal werden? Für das Stipendium kann sich jeder bewerben, ob Student oder Manager. Bewerber müssen aber angeben, was genau sie nicht tun wollen. Sie müssen sich die Frage stellen: "Welche Handlungen kann ich unterlassen, damit mein Leben keine negativen Folgen für das Leben anderer hat?"
Skurriles Stipendium: Die Hochschule für Bildende Künste @HFBKHamburg lobt 1.600 Euro fürs Nichtstun aus. Vorgabe: Welche Handlungen kann ich unterlassen, damit mein Leben keine negativen Folgen für das Leben anderer hat?
— DW Kultur (@dw_kultur) August 19, 2020
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Genau dieses Nichttun im Sinne eines Unterlassens ist es, das gefördert werden soll: Beispielsweise könnte ein Bewerber nicht mehr mit dem Auto zur Arbeit fahren oder keine Plastikverpackungen mehr kaufen. Wenn du dich bewirbst, musst du mit deinen Plänen die Jury überzeugen. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten werden bei der Ausstellungseröffnung am 5. November im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg öffentlich bekannt gegeben. Ihnen wird das Stipendium am 15. Januar nächsten Jahres ausgezahlt - nach der Abgabe eines Erfahrungsberichts.
Eine Kunsthochschule lobt Geld für Untätigkeit aus. Dabei wird in der Ausschreibung eine gewisse begriffliche Unschärfe offenbar. https://t.co/ngpT1xMLLV
— taz (@tazgezwitscher) August 20, 2020
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