Corona-Nothilfe
Weniger Anträge auf Überbrückungshilfe für Studenten
Die Corona-Überbrückungshilfe des Bundes wird immer weniger beantragt. Im August gab es nur rund 40.000 Anträge.
published: 07.10.2020
Das Deutsche Studentenwerk (DSW) hat in einer Presemitteilung Zahlen zur Corona-Überbrückungshilfe für Studierende vorgelegt. Demnach gingen von Juni bis September 2020 rund 244.000 Anträge bei den Studierendenwerken der Universitäten ein: 120.000 Studierende hatten sich für die Nothilfen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung beworben – viele mehrmals, da für jeden Monat der Zuschuss neu beantragt werden musste. 150.000 der Anträge wurden bewilligt, 9.000 befinden sich noch in Bearbeitung. 65 Millionen Euro werden nun als nichtrückzahlbarer Zuschuss ausbezahlt.
Studierende mussten nachweisen, dass sie sich Corona-bedingt in einer finanziellen Notlage befinden, um einen monatlichen Zuschuss von bis zu 500 Euro zu erhalten. Laut der nun veröffentlichten Zahlen handelt es sich bei den Empfängern der Hilfen zu 30 Prozent um Studierende aus dem Ausland. Insgesamt wurden 63 Prozent der Anträge bewilligt und 36 Prozent abgelehnt. Bei einem Prozent laufen noch Nachfragen. Nachdem die Nothilfen mit 82.000 Anträgen im Juni gestartet waren, sank die Zahl im September auf 36.000.
Besonders kritisch diskutiert wurden die zahlreichen abgelehnten Anträge, da sie oft bereits an Formalia wie unvollständigen oder nicht lesbaren Dokumenten scheiterten. Das DSW berichtet nun, dass bei mehr als der Hälfte der abgelehnten Anträge eine finanzielle Notlage schon vor der Pandemie bestanden habe, sodass die Überbrückungshilfe nicht genehmigt werden konnte. DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde wies darauf hin, dass es in diesen Fällen eine "strukturelle Reform der Studienfinanzierung" brauche.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hatte insgesamt 100 Millionen Euro für die Nothilfen zur Verfügung gestellt. Die Anträge wurden von 1.300 Mitarbeitern bei den Studierendenwerken bearbeitet. Die Überbrückungshilfe war ursprünglich nur für Juni, Juli und August geplant, wurde dann aber um einen Monat verlängert. Ende September wurde das Projekt dann eingestellt. Der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Michael Meister, begründete die Beendung des Programmes mit der verbesserten Wirtschaftslage. Die befristete Hilfe habe ihren Zweck erfüllt, so Meister.
[Rebecca Niebusch]
Pointer-Artikel zur Verlängerung der Überbrückungshilfe
Zur Pressemitteilung des Deutschen Studentenwerks
Pointer-Artikel zur Einführung der Überbrückungshilfe