Das Sommersemester 2020 fand an deutschen Hochschulen digital statt. Eine Befragung der HU Berlin zeigt, wie Studis das Semester erlebten (Foto: Alexander_Safonov/Shutterstock.com) Das Sommersemester 2020 fand an deutschen Hochschulen digital statt. Eine Befragung der HU Berlin zeigt, wie Studis das Semester erlebten (Foto: Alexander_Safonov/Shutterstock.com)
Sommersemester 2020

So erlebten die Studenten der HU Berlin das digitale Semester

Über die Hälfte der Studenten glaubt, dass sich ihr Studium aufgrund der Corona-Pandemie verlängert. Dies ist ein Ergebnis der Umfrage, die die Humboldt-Universität (HU) Berlin in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) zum vergangenen Sommersemester durchgeführt hat. Nach ersten Ergebnisse lässt sich zum Sommersemester 2020 insgesamt ein gemischtes Fazit ziehen. So sind beim größten Teil der Befragten kaum Lehrveranstaltungen ausgefallen. Über 70 Prozent der Studierenden gaben an, es seien gar keine Veranstaltungen ausgefallen. Entsprechend sagten auch über die Hälfte der Teilnehmenden, sie seien mit dem Angebot digitaler Lehrveranstaltungen zufrieden.

Gleichwohl halten es auch etwa 55 Prozent der Befragten für wahrscheinlich, dass sich ihr Studium durch die Auswirkungen der Pandemie verlängern wird. Während zwar die Lehrveranstaltungen größtenteils stattfanden, kam es bei Prüfungen zu Absagen (etwa 10 Prozent) und Verschiebungen (etwa ein Drittel). Auch das Prüfungsgeschehen bekommt kein gutes Zeugnis. Fast die Hälfte der Studierenden beurteilt die Kommunikation der Prüfungsmodalitäten und die Prüfungsvorbereitung negativ. 58 Prozent der Befragten gaben zudem an, die Bewältigung von Prüfungsanforderungen sei im digitalen Sommersemester schwieriger geworden.
 


Ebenfalls 58 Prozent gaben an, dass es ihnen schwerer fiel, Veranstaltungsinhalten zu folgen. 63 Prozent der Studentinnen und Studenten empfanden die Menge des zu bewältigenden Stoffs während des digitalen Semesters als größer als vor der Corona-Pandemie. Wenig überraschend gab es auch auf der kommunikativen Ebene Schwierigkeiten. Nicht nur vermissen circa 80 Prozent den persönlichen Austausch mit Kommilitoninnen und Kommilitonen. Fast 90 Prozent gaben auch an, es sei schwieriger geworden, Kontakte zu Mitstudierenden zu knüpfen. Auch der Austausch in Lerngruppen (78 Prozent) und die Kommunikation mit den Lehrenden (62 Prozent) wird als erschwert wahrgenommen.

In der Gesamtzufriedenheit ist die Studierendenschaft zu jeweils einem Drittel in unzufrieden, unentschieden und zufrieden gespalten. Deutlich besser fällt die Zufriedenheit mit der Geschwindigkeit, mit der auf digitale Lehre umgestellt wurde, aus. Gut 70 Prozent der Teilnehmenden gab an, die Reaktion der HU sei angemessen und schnell umgesetzt gewesen. Dazu sagte die Vizepräsidentin für Lehre und Studium, Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, einer Pressemitteilung der Universität zufolge: "Es ist dem Engagement und Einsatz aller Beteiligten, den Lehrenden, den Studierenden und den Mitarbeiter*innen in der Verwaltung zu verdanken, dass der notwendig gewordene Umstieg auf digitale Lehre so schnell möglich war." Für eine Präsenzuniversität wie die HU habe das Digitalsemester dennoch seine Schattenseiten, so Obergfell weiter.

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Der Autor: Hauke Koop
Der Autor: Hauke Koop

Der Autor: Hauke Koop

In Lüneburg geboren und aufgewachsen, zog es Hauke für die Ausbildung nach Hamburg. Im Anschluss begann er in der Hansestadt ein Studium der Politikwissenschaft. Der Cineast und Serienjunkie fährt gerne lange Strecken mit dem Fahrrad und findet Radrennen auch im Fernsehen spannend. Für Pointer schreibt er unter anderem über Filme, Musik und aktuelle (Uni-) Themen.