Ein Teilzeitstudium eignet sich besonders für Menschen, die zum Beispiel Kinder betreuen müssen, einem Beruf nachgehen, Angehörige pflegen oder eine chronische Erkrankung haben. Die Anzahl der Wochenstunden und Kurse ist deutlich reduziert. Daneben kann es Block- oder Wochenendveranstaltungen geben sowie Kursangebote, die im Fernstudium absolviert werden können. Die Anzahl der Teilzeitstudierenden liegt mit 7,5 Prozent aktuell auf einem neuen Höchststand. Tatsächlich dürfte die Zahl laut CHE deutlich höher liegen, da viele Teilzeitstudierende in einem Vollzeitstudiengang eingeschrieben sind und wegen der reduzierten Kurswahl länger als die Regelstudienzeit studieren.
Im Saarland gibt es mit 67,1 Prozent die meisten Teilzeitstudienangebote. Hamburg liegt mit 53,8 Prozent an zweiter Stelle, Brandenburg mit 46,4 Prozent dahinter. Auf den letzten Rängen befinden sich Baden-Württemberg mit 7,1 Prozent, Rheinland-Pfalz mit 3 Prozent und Bremen mit nur 2 Prozent. In den Gesellschafts- und Sozialwissenschaften gibt es mit 21,6 Prozent die meisten Studiengänge, die in Teilzeit absolviert werden können. Das Lehramtsstudium mit 11,9 Prozent oder die Agrar- und Forstwissenschaften mit 7,7 Prozent werden seltener angeboten.
Um in Teilzeit studieren zu können, muss ein schriftlicher Antrag samt Begründung bei der Hochschule gestellt werden. Ob dieser bewilligt wird, entscheidet die jeweilige Institution nach ihren eigenen Kriterien. An privaten Hochschulen und Fernuniversitäten gibt es Teilzeitstudiengänge, die man direkt belegen kann. Die Studiengebühren sind in diesem Fall aber relativ hoch. Manche Hochschulen räumen laut CHE alternativ die Möglichkeit ein, die Regelstudienzeit zu verlängern, wenn dies vorher beantragt wurde.
Hochschulkarte
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Ein Studium in Teilzeit könnte auch Auswirkungen auf die Krankenversicherung, die Aufenthaltserlaubnis, das Kindergeld oder die Wohnberechtigung im Studentenwohnheim haben. Das sollte man vorher mit der jeweiligen Behörde klären. Das CHE stuft das fehlende BAföG und die bürokratischen Abläufe als größte Hürde beim Teilzeitstudium ein. Man müsse Glück haben, an einer Hochschule mit einem geeigneten Angebot eingeschrieben zu sein, wenn ein unvorhergesehener Krankheitsfall oder ähnliches auftrete, heißt es in der Zusammenfassung der Untersuchungen.
Das CHE beobachtet seit 2016 jährlich das Angebot und die Bedingungen für ein Teilzeitstudium an deutschen Hochschulen. Als Basis dafür dient der Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz. Die Angaben zu den Anteilen der Teilzeitstudierenden beruhen auf Angaben des Statistischen Bundesamtes für das Wintersemester 2018/19. Als Fazit der Studie plädiert das CHE für die BAföG-Förderung von Teilzeitstudierenden und ein erweitertes Angebot an zeitlich flexibleren Studiengängen. Die wichtigsten Fragen und Antworten hat das CHE außerdem in einem PDF für Studierende zusammengefasst.
[PA]
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