Die Zahl der Studienanfänger in den Ingenieurwissenschaften ist in der Corona-Pandemie gesunken. Im Maschinenbau sind 9,6 Prozent weniger Erstsemester eingeschrieben (Foto: Stock-Asso/ Shutterstock) Die Zahl der Studienanfänger in den Ingenieurwissenschaften ist in der Corona-Pandemie gesunken. Im Maschinenbau sind 9,6 Prozent weniger Erstsemester eingeschrieben (Foto: Stock-Asso/ Shutterstock)
VDMA bangt um Nachwuchs

Weniger Erstsemester in den Ingenieur­wissenschaften

In den Fächern Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik sinken in der Corona-Krise die Zahlen der Studienanfänger. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) zeigt sich besorgt über diese Entwicklung. Im Maschinenbau ging die Zahl der Erstsemester dem Statistischen Bundesamt zufolge um 9,6 Prozent zurück. In der Elektrotechnik begannen 14,5 Prozent weniger junge Menschen ein Studium. In der Informatik, die in den letzten Jahren stark steigende Studierendenzahlen verzeichnet hatte, gab es erstmals seit 2012 einen Rückgang. Die Zahl sank hier um 4,8 Prozent. Technische Studiengänge mit traditionell hohem Anteil an ausländischen Studierenden sind am stärksten vom Rückgang betroffen. Die Berufsaussichten für Ingenieure sind dabei laut VDMA weiterhin gut.
 


Durch die aktuelle Wirtschaftslage ist die Nachfrage nach Ingenieurinnen und Ingenieuren abgeflacht. Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA, äußert sich in einer Pressemitteilung des Verbandes besorgt über den Rückgang der Studienanfänger und wies auf den großen Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften hin. "Ein Studium der Ingenieurwissenschaften bietet nach wie vor gute Karriereperspektiven", so Rauen. Besonders neue Herausforderungen wie die Digitalisierung oder die Dekarbonisierung machten den Maschinen- und Anlagenbau auch in den nächsten Jahren für den Nachwuchs attraktiv. Mit 200.000 Ingenieurinnen und Ingenieuren sei die Branche nicht nur der größte industrielle Arbeitgeber in Deutschland, sondern auch ein wichtiger Innovationsmotor.
 


Die Zahl der Studienanfänger in Deutschland ist zum dritten Mal in Folge gesunken – über alle Studienfächer hinweg. Gegenüber dem Jahr 2019 ist ein Rückgang von 4 Prozent zu verzeichnen. Gründe hierfür sind die demographisch bedingte Abnahme der Schülerzahlen und die Wiedereinführungen der neunjährigen Gymnasialzüge (G9) in einigen Bundesländern. In der Elektrotechnik zum Beispiel sei der Rückgang besonders stark, da die Ingenieurwissenschaften traditionell einen hohen Anteil an ausländischen Studierenden aufweisen. Im Wintersemester 2019/2020 waren es 28 Prozent. "Es ist daher anzunehmen, dass ein Großteil der ausländischen jungen Menschen ihre Pläne aufgeschoben oder aufgegeben haben, in Deutschland zu studieren”, sagt Rauen.

Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des VDMA rechnet mit einem Zusatzbedarf an jungen Ingenieurinnen und Ingenieuren, da viele "Babyboomer" in den nächsten Jahren in Rente gehen werden. Deshalb sei es wichtig, den Nachwuchs frühzeitig für technische Studiengänge und die Berufsbilder im Maschinenbau zu begeistern. Dies könne zum Beispiel in Form eines Technik-Schulfaches und einer frühzeitigen Berufsberatung bewerkstelligt werden.

[PA]

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