Die Medienwissenschaft der #UniTrier hat #Wissenschaftsvideos im Internet untersucht. Eine Erkenntnis: Die Wissenschaft kann sich bei erfolgreichen YouTube-Formaten etwas abgucken. Mehr zu den Projektergebnissen: https://t.co/XUIqCxAXjx #wisskomm pic.twitter.com/0n9bMJolzE
— Universität Trier (@TrierUni) January 13, 2021
Drei Jahre lang haben Studienleiter Prof. Dr. Hans-Jürgen Bucher, Katharina Christ und Bettina Boy die Vermittlung von Wissen per Video untersucht und 400 Videos auf YouTube ausgewertet. Dabei wurde die Mehrheit, mit 214 Videos, von Nicht-Wissenschaftlern produziert. Zudem ist bei den 50 beliebtesten Videos kein einziges dabei, welches Wissenschaftlern oder Forschern erstellten. Videos, die Forschungsunternehmen einstellen, werden laut der Studie selbst nach Jahren nur wenige tausend Male aufgerufen. Im Gegenteil dazu kommen die beliebtesten Wissenschaftsvideos innerhalb von wenigen Wochen auf über 500.000 Aufrufe. Bettina Boy meint dazu laut der Pressemitteilung: "Ich halte es für eine problematische Entwicklung, dass Wissenschaftskommunikation auf YouTube in diesem Ausmaß Laien überlassen wird."
Die Erfolge der von Nicht-Wissenschaftlern erstellten Videos führen die Forschungsgruppe auf zwei Faktoren zurück. Die Reichweite und den Erfolg eines Videos bestimmen: der Videotyp und das Ausschöpfen der interaktiven und kommunikativen Möglichkeiten. Wissenschaftliche Einrichtungen nutzen YouTube meist nur zum Hochladen ihrer Videos und produzieren diese als Erklär- oder Expertenvideos.
Wir präsentieren ??? – die #Preisträgerinnen und #Preisträger im #Webvideo-Wettbewerb für die #Wissenschaft Fast Forward Science 2020! #FFSci20 pic.twitter.com/VQ0eoYnY24
— Fast Forward Science (@fforwardscience) November 13, 2020
Mit Abstand die höchsten Aufrufzahlen erzielen mit durchschnittlich 140.000 Aufrufen Präsentations- und Animationsvideos. Demgegenüber erreichen Erklär- und Expertenvideos im Durchschnitt lediglich 25.000 oder sogar nur 4.000 Aufrufe. Prof. Bucher zieht aus diesen Zahlen, dass die etablierten Forschungseinrichtungen nur mit den Nicht-Wissenschaftlern mithalten können, wenn sie sich auf die Medienlogik von YouTube einstellen und die typischen und erfolgreichen YouTube-Formate übernehmen. "YouTuber rufen im Rahmen ihrer Videos häufig zur Beteiligung auf. So vermitteln sie ihren Zuschauern das Gefühl, an der thematischen und inhaltlichen Ausrichtung des Kanals beteiligt zu sein und erreichen damit, dass ihre Videos auf YouTube besser platziert sind", so Katharina Christ laut der Pressemitteilung. Die erfolgreichen Videoproduzenten würden mithilfe der Plattform und ihren Videos soziale Netzwerke aufbauen und die interaktiven und kommunikativen Optionen voll ausschöpfen.
Bei dem Forschungsprojekt der Uni Trier geht es aber nicht nur um die Erfolgsfaktoren der Wissenschaftsvideos. Zusätzlich wurden auch die Wissensvermittlung und das -verständnis sowie die Frage nach dem Wahrheitsgehalt erforscht. Die Ergebnisse von verschiedenen Wissenstests und einer Online-Umfrage zeigen, dass die Wissensvermittlung mit Videos nur eingeschränkt erfolgreich ist und dadurch auch verfälscht werden kann. Strukturwissen lasse sich durch die intensive und nachhaltige Informationsverarbeitung deutlich schwieriger weitergeben als Faktenwissen, so ein Ergebnis. Zwar verschafften Videos einen Zugang für das Massenpublikum, so der Studienleiter, trotzdem seien Bewegtbilder nicht allumfassend zur Vermittlung von Wissen geeignet.
Am 11. Januar startet auch eine runderneuerte Version des YouTube-Bildungskanals alpha Lernen mit Lernvideos für alle Schularten und Jahrgangsstufen. https://t.co/v4GgdR7cNI @BR_Presse @BR_Wissen
— ARD (@ARD_Presse) January 10, 2021
Um die gezielte Produktion eines Wissenschaftsvideos zu erleichtern, entwickelt das Forschungsteam derzeit anwendungs- und praxisorientierte Empfehlungen. Die Ergebnisse der Studie liefern dazu die Grundlage.
webvideo wettbewerbs fast forward aktuelle forschungsstandwettbewerbs fast forward sciencestehen festmarius angeschrienwissenschaft im dialogdoktor whatson24 stundeninstagram storycedric engelsvisionäre kraftchallenge super fastcommunity awardfake newscorona pandemie