Die Polizei war von den Nachbarn alarmiert worden, die sich wegen des Lärms beschwerten. Mit einem Durchsuchungsbefehl der Staatsanwaltschaft drangen die Beamten in die Studentenwohnung ein und nahmen die Feiernden in Gewahrsam. Laut örtlichen Medien hatten sie versucht, sich in Schränken, auf dem Balkon oder unter Betten zu verstecken.
Dies ist bereits der zweite Verstoß binnen zwei Wochen. Erst kürzlich hatte die griechische Polizei ebenfalls in Thessaloniki eine illegale Party französischer Erasmus-Studenten aufgelöst, wie das RND auf Basis des Onlineportal "Thestival" berichtet. Damals erteilten die Beamten eine Geldstrafe von insgesamt 6900 Euro und nahmen die 20-jährige Gastgeberin in Gewahrsam.
Pointer meint: Es ist verständlich, dass sich die Studierenden von ihrem Erasmus-Aufenthalt grundlegend mehr erhofft hatten, als die Umstände der Corona-Pandemie aktuell hergeben. Statt Kurse direkt an der Universität zu belegen, läuft das Studium digital, und man kann schwer neue Leute kennenlernen. Gut möglich also, dass sich viele Studenten ihres Auslandaufenthaltes beraubt fühlen.
Dennoch widersprechen illegale Partys den Corona-Regeln des jeweiligen Landes und stehen darüber hinaus in scharfem Gegensatz zum Erasmus-Gedanken. Diesem liegen neben der Idee einer europäischen Identität nämlich auch Werte wie Toleranz und Respekt zugrunde. In ein anderes Land zu reisen und dort zu studieren, sollte bedeuten, auch dessen Regeln zu respektieren. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie sollte man sich dankbar gegenüber dem Land zeigen, dass trotz der schwierigen Situation Gäste aufnimmt - und sich im Umkehrschluss auch wie ein Gast verhalten. Dafür ist es zwingend notwendig, die Sicherheitsregeln des Gastlandes zu respektieren und sich grundlegend an sie zu halten, auch wenn das individuelle Einschränkungen mit sich bringt.
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