Die Ausgewählten werden in Studiengängen ihrer Wahl und entsprechend ihrer individuellen Qualifikationen eingeschrieben. Ausgenommen sind künstlerische und medizinische Studiengänge, in denen wegen des Numerus Clausus und etwaiger künstlerischer Eignungsprüfungen eine Platzierung kaum möglich ist. Das Stipendium deckt neben Lebenshaltungskosten auch Kosten des Studiums oder Forschungsvorhabens. Außerdem können alle Geförderten an einem gesellschaftswissenschaftlichen Begleitprogramm teilnehmen, um sich fachlich und persönlich weiterzubilden.
Bewerben kann man sich nicht selbst. Es muss ein Vorschlag einer in Deutschland ansässigen Institution erfolgen. Vorschlagsberechtigt sind in Deutschland akkreditierte Hochschulen sowie Organisationen, die in den Bereichen Wissenschaft, Forschung und Lehre oder Schutz von Menschenrechten, Demokratieförderung, Rechtsstaatlichkeit oder Friedensförderung aktiv sind. Bundesaußenminister Heiko Maas sagte laut DAAD, das Stipendium richte sich im ersten Jahr vor allem an Studierende in Belarus. Bis 2027 soll das "Hilde-Domin-Programm" 8,6 Milliarden Euro umfassen.
Die Namensgeberin für das Programm ist die Kölner Lyrikerin und Schriftstellerin Hilde Domin. Sie wurde 1909 geboren und studierte ab 1929 unter anderem in Heidelberg, Köln, Bonn und Berlin und ab 1932 in Italien. Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft floh sie 1939 in Reaktion auf die italienischen Rassengesetze über das Vereinigte Königreich und Kanada in die Dominikanische Republik. 1954 kehrte sie nach Deutschland zurück, was die Unterstützung ihres Mannes und ein DAAD-Stipendium ermöglichten. Ab 1961 lebte und publizierte Domin in Heidelberg, wo sie 2006 starb.
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