Für die Studie wurden Kinder und Jugendliche zwischen vier und 17 Jahren befragt. Die Werte der ersten Befragung im Frühjahr 2020 verglichen die Forscher mit den Werten vom Februar dieses Jahres. Während die Bewegungszeit im ersten Lockdown noch circa 144 Minuten pro Tag betrug, lag sie im zweiten Lockdown nur noch bei 61 Minuten am Tag. Das liegt sogar unter dem Wert vor der Corona-Pandemie, wo die Bewegungszeit bei 107 Minuten lag. Zählt man die sportliche Aktivität mit dazu, betrug die Bewegungszeit im ersten Lockdown 166 Minuten, im zweiten Lockdown 75 Minuten und vor Beginn der Pandemie 142 Minuten täglich.
Damit liegen die Werte des zweiten Lockdowns deutlich unter den Werten des ersten Lockdowns, wo alle Sport- und Freizeitvereine zum ersten Mal wegen der Corona-Pandemie schließen mussten. Die Forschenden sehen diese Entwicklung in mehreren Aspekten begründet. Ein Grund könnte das Wetter sein. Während im ersten Lockdown im Frühjahr das Wetter verhältnismäßig gut war und zur Bewegung draußen motivierte, war das im zweiten Lockdown im Winter nicht mehr der Fall. Außerdem hat sich im Vergleich zum ersten Lockdown die verplante Zeit erhöht: Fiel zu Beginn der Pandemie der Unterricht aus, findet er nun wieder statt. Die Kinder und Jugendliche müssen wieder mehr Zeit für die Schule aufbringen. Möglich wäre es laut den Forschenden auch, dass der Frust über die Gesamtsituation gestiegen ist und Kinder und Jugendliche demotiviert hat. Der Hauptgrund liegt aber vermutlich in der gestiegenen Zeit vor dem Bildschirm. Diese hat sich im zweiten Lockdown um 28 Minuten auf 222 Minuten erhöht. Bei knapp 30 Prozent der Befragten ist nach eigenen Angaben zudem das Gewicht gestiegen.
Die Studienautoren empfehlen dringend, langfristige Lösungen zu finden, um auch in Situationen wie in einer Pandemie die Bewegung von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Insgesamt wurden sowohl im Frühjahr 2020 wie auch im Februar diesen Jahres 1700 Personen befragt.
[PA]
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