Von den 3500 befragten Studierenden aus 27 deutschen Universitätsstädten gaben 32 Prozent an, dass der öffentlichen Dienst besonders attraktiv für die eigenen beruflichen Pläne sei. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als noch 2014. Auf Platz zwei landen Kultureinrichtungen mit 23 Prozent, gefolgt von der Automobilindustrie mit 22 Prozent. Auf den letzten Plätzen landen die Transport- und Logistikbranche, der Handel und die Versicherungsbranche mit jeweils 3 Prozentpunkten. "Sicherheit ist für die Studenten von heute besonders wichtig – und die erwarten sie vor allem bei 'Vater Staat'", sagt Ana-Cristina Grohnert, Mitglied der Geschäftsführung bei EY.
Hochschulkarte
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Gehalt ist Nebensache
Jobsicherheit gaben 64 Prozent der Frauen und 62 Prozent der Männer als wichtigsten Faktor für die Wahl ihres zukünftigen Arbeitgebers an. An zweiter Stelle steht für die Frauen mit 49 Prozent Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Bei Männern folgt mit 55 Prozent der Punkt Aufstiegschancen. Einen sicheren Job und eine gute Work-Life-Balance zu haben, hat für Studierende also Priorität vor einem hohen Gehalt. Bei Berufseinstieg erwarten sie im öffentlichen Dienst 36.600 Euro brutto im Jahr. Das liegt knapp unter dem von ihnen durchschnittlich erwarteten Einstiegsgehalt von 40.000 Euro. In der Automobilbranche setzen die Befragten sogar 45.3000 voraus. Grohnert meint:"Die Betriebe müssen daraus lernen: Wollen sie attraktiv für die gut ausgebildeten Uniabgänger der Zukunft sein, müssen sie ihnen über Karrieremöglichkeiten und ein gutes Einstiegsgehalt hinaus mehr bieten. Ein hohes Gehalt ist für die Studenten nur ein Faktor unter vielen"
Öffentliche Dienst vor allem für Frauen attraktiv
42 Prozent der Teilnehmerinnen gaben den öffentlichen Dienst als attraktivsten Arbeitgeber an. Es folgen Kultureinrichtungen mit 22 Prozent. Für die Automobilbranche würden sich 12 Prozent entscheiden. Bei den Männern liegt die Automobilindustrie an erster Stelle. 30 Prozent stimmten dafür. Hier liegt der öffentliche Dienst an zweiter Stelle mit 23 Prozent, nur 16 Prozent interessieren sich für die IT-Branche. "Gerade die hohe Attraktivität des öffentlichen Dienstes für Frauen zeigt, dass sie dort die besseren Chancen sehen, Arbeit und Familie miteinander zu vereinbaren. Das ist schade, haben doch viele Betriebe der freien Wirtschaft, aber auch der Gesetzgeber, in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um das Arbeits- und das Privatleben besser in Einklang zu bringen.", so Grohnert.
[Anne Harnischmacher ]
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