Eine neue #RWI-Studie zeigt: Sind Eltern zum Zeitpunkt der Schulwahl für ihre Kinder #arbeitslos, hat das starke negative Auswirkungen auf deren Bildungsweg und zukünftiges Einkommen. Pressemitteilung hier: https://t.co/7lXGl3hppi #Bildung #Schule #Arbeitslosigkeit
— RWI Leibniz-Institut (@RWI_Leibniz) September 28, 2020
Die Studie untersuchte auf Basis von österreichischen Daten den Bildungsweg und das Einkommen von Personen, deren Hauptverdiener-Elternteil zum Zeitpunkt der Entscheidung über die weiterführende Schule arbeitslos war. Sie wurden mit Personen verglichen, deren Elternteil kurz nach der Entscheidung über die Schulform ihren Job verlor. Das Ergebnis im Detail: Wenn Eltern zum Zeitpunkt der Schulwahl – wenn die Kinder zehn Jahre alt sind – arbeitslos sind, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Kinder später einen Universitätsabschluss machen, nur bei 25 Prozent. Von den Kindern, die erst im Alter von 12 Jahren von der Arbeitslosigkeit des Hauptverdiener-Elternteils betroffen sind, erreichen dagegen 30 Prozent einen Studienabschluss. Der ungünstige Zeitpunkt sorgt unter Kindern, die aufgrund der Arbeitslosigkeit ihrer Eltern ohnehin schon benachteiligt sind, also für einen Rückgang der Akademikerquote um rund 14 Prozent.
Im Durchschnitt erzielen betroffene Personen im Alter von 35 bis 37 Jahren ein um bis zu 3.500 Euro geringeres Jahreseinkommen durch die Arbeitslosigkeit des Elternteils. Über die Dauer der Karriere macht das einen Unterschied von bis zu 65.000 Euro aus. Die Studie deutet darauf hin, dass zwischen 20 und 50 Prozent dieser Unterschiede dadurch erklärt werden können, dass die Eltern infolge ihrer Arbeitslosigkeit zum Zeitpunkt der wichtigen Bildungsentscheidung weniger in die Bildung ihrer Kinder investieren.
Hochschulkarte
Hochschulkarte
Die Studie basiert auf österreichischen Sozialversicherungsdaten von knapp 3.800 Personen, die zwischen 1975 und 1979 geboren sind und im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren von der Arbeitslosigkeit des Hauptverdiener-Elternteils betroffen waren. "Die Studie macht deutlich, wie wichtig es ist, die hohen Folgekosten von Arbeitslosigkeit für die nächste Generation im Auge zu behalten", so RWI-Arbeitsmarktökonom Bernhard Schmidpeter laut Pressemitteilung des Instituts. "Das soziale Sicherungs- und Bildungssystem sollte so gestaltet werden, dass Kinder möglichst wenig unter der Arbeitslosigkeit ihrer Eltern leiden."
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