Immer mehr Studenten wohnen im "Hotel Mama", wie eine Analyse von Daten im Rahmen des CHE Hochschulrankings besagt (Foto: SpeedKingz/Shutterstock.com) Immer mehr Studenten wohnen im "Hotel Mama", wie eine Analyse von Daten im Rahmen des CHE Hochschulrankings besagt (Foto: SpeedKingz/Shutterstock.com)
CHE Hochschulranking

Studenten wohnen immer öfter im "Hotel Mama"

Als Student wohnt man selten allein. Die Wohngemeinschaft hat die private Studentenwohnung als häufigste Wohnform für Studierende abgelöst. Im Jahr 2018 wohnte ein knappes Drittel der Studis in einer WG. Etwa ein Viertel lebte noch bei den Eltern. So lauten Ergebnisse einer Auswertung im Rahmen des CHE Hochschulrankings. Die Publikation "Studentisches Wohnen 2003 und 2018" von Sonja Berghoff und Cort-Denis Hachmeister basiert auf der Befragung von rund 150.000 Studierenden.

Verglichen mit der Situation im Jahr 2003, ist die WG-Quote um rund 9 Prozentpunkte angestiegen. In gleichem Maße ging der Anteil an Privatwohnungen zurück. Gab vor 15 Jahren noch jeder dritte Befragte an, allein oder mit Partner oder Partnerin in einer Mietwohnung zu leben, war es 2018 nur noch ein Viertel.




Leicht gestiegen ist zudem der Anteil der Studierenden, die noch zu Hause bei ihren Eltern wohnen. Aktuell nutzt ein Viertel aller Befragten das "Hotel Mama" als Unterkunft. Spitzenreiter sind dabei die Städte Brühl und Wetzlar mit Quoten von knapp 70 Prozent. Leichte Rückgänge im Vergleich zu 2003 sind bei der Nutzung von Studentenwohnheimen (2018: 13,9 Prozent), Eigentumswohnungen (2018: 1,7 Prozent) und Untermietverhältnissen (2018: 1,5 Prozent) zu verzeichnen.
 


"Der Ausbau an Wohnheimplätzen und das Angebot an bezahlbarem Wohnraum hat mit dem Anstieg der Studierendenzahlen in den letzten Jahren offenbar nicht Schritt gehalten", sagt Cort-Denis Hachmeister laut Pressemitteilung des CHE und begründet so den Trend zum gemeinsamen Wohnen in WG oder Familie. Der Experte für Datenanalysen beim CHE führt zudem das gesunkene Alter der Studierenden als Erklärungsansatz an: "Möglicherweise sind die jüngeren Studierenden heutzutage eher bereit, länger zu Hause oder erst mit anderen in einer WG zu leben, als direkt eigenständig zu wohnen."


Entscheidend für die gewählte Wohnform ist dabei auch die Entfernung zum Hochschulort. Am Hochschulort selbst wohnen nur rund 8 Prozent der Studierenden noch bei ihren Eltern, dafür 41 Prozent in einer WG. Liegt der Wohnort bis zu 50 Kilometer vom Hochschulort entfernt, kehrt sich das Bild um. In diesem Falle nutzen rund zwei Drittel aller Befragten das "Hotel Mama" und nur jeder zehnte entscheidet sich für eine Wohngemeinschaft. Insgesamt wohnten 2018 zwei Drittel aller Studierenden auch am Hochschulort, ein Viertel in einem Radius von 50 Kilometer Entfernung. Sechs Prozent aller Studierenden pendeln aktuell mehr als 50 Kilometer zu ihrem Campus.
 

[PA]

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