Was ist die Sharing Economy?
Sharing Economy bezeichnet das systematische Ausleihen von Gegenständen sowie die Bereitstellung von Ressourcen. Dabei werden beispielsweise Autos, Häuser oder andere Güter dem Interessierten nur vorübergehend zur Verfügung gestellt, meist gegen eine finanzielle Gegenleistung. Oft wird bei der Sharing Economy Privatbesitz geteilt und anderen zur Verfügung gestellt. Durch die Digitalisierung rückte dieses Konzept stärker in den Fokus der Gesellschaft und kann besser organisiert ablaufen.
Uber, Airbnb und Co.
Eines der bekanntesten Beispiele für den Erfolg der Sharing Economy ist der US-amerikanische Fahrdienstleister Uber. Dieser vermittelt unter anderem Fahrgäste an Mietwagen mit Fahrer, geht mit dem Angebot UberPop aber noch einen Schritt weiter. Bei UberPop bieten Privatleute Taxifahrten mit ihrem eigenen Auto an. Kunden buchen und bezahlen die Fahrt über die Uber-App. Das ist organisierte Sharing Economy, die sich insbesondere für Uber selbst auszahlt. Der Konzern hatte allein im vergangenen Jahr über zehn Milliarden Euro Umsatz und will bald an die Börse gehen. Auch andere Sharing-Economy-Anbieter werden immer größer. Der US-Konzern Airbnb vermittelt private Wohnungen an Touristen und macht damit jährlich über zwei Milliarden Euro Umsatz.
Zu starke Kommerzialisierung?
Einige Dienstleister sorgen also für die Organisierung der Sharing Economy in bestimmten Lebensbereichen und profitieren davon enorm. Wenn Profit bei der Sharing Economy an erster Stelle steht, hat das auch negative Folgen. Im Fall von UberPop werden billige Taxifahrten durch private Fahrer angeboten, die bei ihren Fahrten deutlich weniger verdienen als normale Taxifahrer. Des Weiteren bergen organisierte Dienste, die letztlich aber im Privaten ablaufen, die Gefahr von unregulierten Geschäftspraktiken. In Deutschland ist UberPop auch deswegen verboten. Das Angebot verstößt gegen das Personenbeförderungsgesetz, weil die Fahrer ohne Lizenzen und Prüfungen unterwegs sind. Die Frage bleibt also, ob diese Art der Sharing Economy auf Dauer für Anbieter und Nutzer positiv bleibt.
Sharing Economy gibt es schon lange
Die Grundidee der Sharing Economy gibt es schon deutlich länger als Uber oder Airbnb und wurde auch schon vorher von fast jedem genutzt. Wohngemeinschaften, Büchereien oder Fahrgemeinschaften gibt es schon seit Ewigkeiten, auch sie sind klassische Beispiele für Sharing Economy. Durch die Digitalisierung sind außerdem Crowdfunding und Foodsharing immer bedeutender geworden. Hinter ihnen steht zwar oft auch ein organisierender Dienstleister, allerdings lange nicht so mächtig wie beispielsweise der Uber-Konzern.
Sharing Economy breitet sich aus
Schon heute zeichnet sich ab, dass Eigentum durch Sharing Economy oder ähnliche Modelle etwas unwichtiger wird. Der Soziologe Jeremy Rifkin spricht sogar von einer Revolution und prognostiziert ein Ende des Kapitalismus. Ob man soweit gehen muss, ist fraglich. Doch der Hang zum Eigentum lässt zumindest nach. Kaufte man früher noch Schallplatten, besitzt man heute ein Abo bei Streamingdiensten wie Spotify. Filme oder Serien werden nicht mehr gekauft, sondern bei Netflix gestreamt, und mit Google Stadia werden wohl bald auch Videospiele von dieser Entwicklung betroffen sein. Der Besitz eines eigenen Autos wird durch Angebote von Uber oder Car2Go obsolet. Sharing Economy betrifft also immer mehr Lebensbereiche - ein Ende des Trends ist aktuell nicht in Sicht.
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