Studenten müssen laut einer Studie in den deutschen Universitätsstädten immer mehr Miete zahlen (Foto: HipKat / Shutterstock.com) Studenten müssen laut einer Studie in den deutschen Universitätsstädten immer mehr Miete zahlen (Foto: HipKat / Shutterstock.com)
Studie

Studenten zahlen immer mehr Miete

Der Wohnungsmarkt für Studierende spitzt sich in Deutschland weiter zu. An vielen deutschen Hochschulstandorten ist die Miete für Studentinnen und Studenten im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen, während die Einkommen stagnieren. So lauten Ergebnisse der einer Studie des Finanzberaters MLP und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

Musterwohnung als Vergleichswert

Der "MLP Studentenwohnreport 2019" hat, ausgehend von einer hypothetischen Musterwohnung, 30 Wohnungsmärkte verglichen. Diese Referenzwohnung hat eine "normale Ausstattungsqualität" auf 30 Quadratmetern. Zudem soll die 1995 erbaute Wohnung 1,5 Kilometer von der nächsten Universität entfernt liegen. Der durchschnittliche Mietpreis für eine solche Wohnung liegt in München bei 717 Euro im Monat und ist damit am höchsten. Stuttgart und Frankfurt am Main belegen die Plätze zwei und drei mit 542 beziehungsweise 505 Euro. In knapp der Hälfte der untersuchten Städte rangiert der Preis für die Musterwohnung zwischen 459 und 400 Euro. Dazu gehören auch Berlin und Hamburg. Der Preis liegt heute in allen Städten über dem des Jahres 2010.
 


Immer mehr Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt

In vielen deutschen Städten ist die Zahl der Studierenden in den letzten zehn Jahren stark gestiegen. Verantwortlich dafür sind laut der Untersuchung unter anderem die doppelten Jahrgänge und der Wegfall der Wehrpflicht. Besonders stark sind beliebte Städte wie Berlin, Düsseldorf, Köln und Hamburg betroffen, während die Anzahl der Studenten in Mainz, Jena oder Greifswald sogar gesunken ist. Der Anstieg sorgt vielerorts auch für weniger Platz in den verhältnismäßig günstigen Studierendenwohnheimen. Deutschlandweit gab es 2001 noch für 12,5 Prozent aller Studenten einen Platz im Wohnheim, 2018 ist der Wert auf 8,6 Prozent gefallen.
 


Die kleinen Wohnungen, die bei Studenten besonders gefragt sind, kosten laut der Studie im Verhältnis oftmals deutlich mehr als größere Wohnungen. Der Preisunterschied erklärt sich einerseits durch die Fixkosten, aber auch durch die höhere Nachfrage. Diese ist nicht nur eine Folge der gestiegenen Studierendenzahlen. Die Konkurrenz kommt auch von jenseits des Campus, denn junge, alleinstehende Erwerbstätige sind ebenfalls an solchen Wohnungen interessiert. Darüber hinaus entsteht neuer Wohnraum dieser Kategorie oftmals nur langsam.
 


BAföG reicht nicht

Im Sommer dieses Jahres wurde das BAföG erhöht. Besonders der Wohnkostenzuschlag wurde stark angehoben, doch um die Mietpreissteigerung zu kompensieren, reicht das an den meisten Standorten nicht aus. Die nunmehr 325 Euro verhelfen in Magdeburg zwar zu mehr als 50 Quadratmetern, in München aber gerade mal zu 16 Quadratmetern - kalt.

Bei den Eltern bleiben oder in die WG

Die steigenden Mieten, die wachsende Konkurrenz und die stagnierenden Einkommen bleiben nicht wirkungslos. Der Anteil der Studierenden, die eine eigene Wohnung bewohnen ist zwischen 2003 und 2018 von 35,8 auf 26,9 Prozent gesunken. Deutlich mehr Studenten als noch 2003 wohnen in Wohngemeinschaften. Der Anteil stieg von unter 25 auf über 30 Prozent. Auch der Anteil derjenigen, die bei ihren Eltern wohnen, ist heute größer als vor 15 Jahren.
 

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Der Autor: Hauke Koop
Der Autor: Hauke Koop

Der Autor: Hauke Koop

In Lüneburg geboren und aufgewachsen, zog es Hauke für die Ausbildung nach Hamburg. Im Anschluss begann er in der Hansestadt ein Studium der Politikwissenschaft. Der Cineast und Serienjunkie fährt gerne lange Strecken mit dem Fahrrad und findet Radrennen auch im Fernsehen spannend. Für Pointer schreibt er unter anderem über Filme, Musik und aktuelle (Uni-) Themen.