Bildhauer Gottfried Krüger hat ein Jahr an ihr gearbeitet: Jetzt steht Greta Thunberg als Wachsfigur im Panoptikum (Foto: Mirko Hannemann/Public Address) Bildhauer Gottfried Krüger hat ein Jahr an ihr gearbeitet: Jetzt steht Greta Thunberg als Wachsfigur im Panoptikum (Foto: Mirko Hannemann/Public Address)
Panoptikum Hamburg

Greta Thunberg als Wachsfigur

Jetzt bleibt sie in Deutschland: Seit Mittwoch, 29. Januar, steht Klimaaktivistin Greta Thunberg im Wachsfigurenkabinett Panoptikum in Hamburg. Es ist das weltweit erste Wachsduplikat der 17-Jährigen. Die Schwedin ist das Gesicht des Kampfes gegen den Klimawandel, polarisiert die ganze Welt und hat nun ihr erstes Denkmal erhalten. "Ich hoffe, dass sie sich darüber freut, dass sie hier geehrt wird und nichts dagegen hat", sagte Bildhauer Gottfried Krüger anlässlich der Präsentation seines Werkes an der Reeperbahn.

Greta Thunberg als Wachsfigur - Pointer vor Ort

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Im Panoptikum gibt es mehr als 120 Wachsfiguren von Prominenten aus Kultur, Sport, Kunst und Politik. Greta reiht sich zwischen Angela Merkel, Barbara Schöneberger und Robbie Williams ein. Krüger hat ein Jahr an der Figur gearbeitet - und das heimlich. Die Geschäftsführung des Panoptikums wusste bis zur Ankunft der Figur in der Hansestadt nicht, welche Persönlichkeit in seinem Atelier entstand. Eine solche Überraschungsarbeit gab es vorher noch nie. Wie der Künstler erzählte, fand er Gretas Geschichte unglaublich rührend und beeindruckend und habe sie daher als Wachsfigur verewigen wollen. Als eine der ersten Wachsfiguren soll sie je nach Jahreszeit unterschiedliche Kleidung tragen. Susanna Faerber von der Geschäftsführung des Panoptikums sagte dazu: "Greta trägt ja auch im echten Leben im Winter eher dicke, wärmende Winterkleidung, und im Sommer kann es ein bischen luftiger sein. Dem tragen wir Rechnung."
 


Seit Sommer 2018 ist die Aktvistin aus dem öffentlichen Leben nicht mehr wegzudenken. Dass sie eine so große mediale Präsenz hat, war für Krüger auch eine Herausforderung. Er stellte die Figur ausschließlich anhand von Bildern her. "Ständig war irgendetwas über sie zu lesen. Es gab immer wieder neue Fotos, die mich dann manchmal in der Arbeit verunsichert haben, weil Greta zum Beispiel plötzlich etwas pummeliger wirkte. Ich wusste nicht, wie sie sich körperlich entwickeln würde und wie ich sie dann darstellen sollte. Aber das Problem gibt es bei allen Prominenten, dass sie sich während der Zeit, in der ich sie als Wachsfigur baue, verändern", erläutert er. US-Präsident Donald Trump, der sich öfter kritisch zu Greta und ungläubig über den Klimawandel geäußert hat, befindet sich übrigens ebenfalls aus Wachs im Panoptikum - jedoch nicht als Krügers Schöpfung. Im Ausstellungsraum wird Greta Trump ihren Rücken zuwenden.
 


Greta selber wurde offiziell nicht über ihren Wachszwilling informiert. Sowohl Faerber als auch Krüger hoffen aber auf eine positive Reaktion von ihr. Vielleicht gefällt Greta ja, dass bei ihrem Abbild bewusst nachhaltige Akzente gesetzt wurden. "Die Figur trägt Second-Hand-Kleidung, so wie das auch bei Greta im wirklichen Leben ist", sagte Faerber. Insgesamt seien Wachsfiguren eh nachhaltig, weil Wachs ein Naturprodukt sei. Ob die echte Greta das auch so sieht? Mit der Wachs-Greta können sich jedenfalls von nun an Panoptikum-Besucher fotografieren lassen.

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Die Autorin: Hanna Kunst
Die Autorin: Hanna Kunst

Die Autorin: Hanna Kunst

Sonnenliebhaberin, Lockenkopf, Enthusiastin – Hanna wuchs am Rand von Hamburg auf und schätzt das Landleben ebenso wie den Trubel der Hansestadt. Seit 2020 studiert sie Kulturwissenschaften in Lüneburg und findet dabei Medientechnik und Stadtplanung besonders spannend. In ihrer Freizeit hört sie gern Livemusik, probiert neue Rezepte aus, macht Yoga und fotografiert analog. Für Pointer schreibt Hanna über Lifestyle-Themen und führt als Reporterin Interviews.